Zurzeit lebe ich mit meiner Krebserkrankung in einem Hospiz. Ich kann Besuch erhalten und selber für kurze Zeit nach Hause gehen. Ich lebe hier wie in einem Hotel, werde auch so verwöhnt, es ist wie im Urlaub. Ich habe einige Kleider, Bücher, Musik bei mir und werde von Ärzten und Krankenpflegerinnen gut versorgt.
Kehre ich für einen Tag nach Hause in unsere Wohnung zurück, bin ich dort zu Besuch. Meine Familie kocht für mich etwas Leckeres, deckt den Tisch schön, hat die Wohnung geputzt. Aber zu Hause bin ich dort nicht, sonst würde ich für alles sorgen, wäre dort beschützt und behütet. Doch all das ist nicht mehr möglich.
Unsere Vorfahren hätten gesagt, ich warte auf das Heimkommen, auf das große Zuhause. Ich sehe es heute so, dass ich in Gottes Nähe kommen werde, in Jesu oder Gottes Hand fallen werde.
Nun warte ich hier im Hospiz mehr oder weniger geduldig auf diese Zeit.
Ingrid Jaensch (+ 11. März 2015)