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Weinklang

Jesus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. (Johannes 15,1+5)

Erntedank – wir sehen auf die Ernte des Jahres und erinnern uns daran, dass Gott die Erde mit allem was darauf ist, geschaffen hat, damit seine Schöpfung auf ihr Bestand hat. Schöpfungszeit – wir loben Gott, den Schöpfer, und bedenken, wie wir seine Schöpfung erhalten können. „Weinklang“ – so sind die Gedanken der Schöpfungszeit in diesem Jahr überschrieben.

WEIN-Klang: Wein steht für Leben, für Genuss. Ein guter Wein ist Geschenk der Natur und Arbeit zugleich; ist Handwerk und eine Kunst. Wie der Psalmbeter schon vor zweitausend Jahren sagt: Wein soll unser Herz erfreuen. Freude an der Schöpfung, Freude an dem, was Gott uns schenkt, damit es uns gut geht. Dafür steht der Wein.

Wein-KLANG: Wenn wir miteinander anstoßen, geben die Gläser einen Ton, einen Klang, der unser gemeinsames Genießen begleitet. Dieser Klang gehört bei vielen Gelegenheiten dazu, wenn wir die Gemeinsamkeit „genießen“.

Genauso wie der Klang der Musik. Wenn mir miteinander in Tönen das Miteinander spüren: Beim Zuhören in Konzerten, bei Chorveranstaltungen, aber auch beim gemeinsamen Singen, beim Loben, Danken – aber auch beim Klagen. Gemeinsames Singen, das unsere Verbundenheit miteinander und auch mit Gott zum Ausdruck bringt und das wir zurzeit so schmerzlich vermissen. „Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben, die Töne, den Klang hast du mir gegeben.“ So lobt ein brasilianisches Lied unseren Gott und unser Leben mit ihm.

W-EINKLANG: Gemeinsamkeiten entdecken. Miteinander essen, trinken, genießen. Über Grenzen hinweg, Grenzen überwindend. Einklang suchen. Mit der Schöpfung und miteinander. Mit der Natur und den Menschen, nah und fern. In der Zeit des Social Distancing und des wieder erstarkenden Nationalismus wichtiger denn je.

WEINKLANG: Viele Facetten – eine Botschaft: Vertrauen wir uns Gott an, vertrauen wir gemeinsam seiner Kraft – dann gibt er Wuchs und Gedeihen drauf.

Wir beten:

Guter Gott, siehe freundlich auf deine Schöpfung. Sorge du für uns wie ein Weingärtner für seine Rebstöcke. Sei besonders bei denen, die krank oder verletzt sind; einsam, verlassen, verfolgt oder die entwurzelt wurden. Hilf uns, dass wir den Klang der Einheit und des Miteinanders hören und nach ihm handeln.

Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese, deine Welt ein Ort wird, an dem wir schon einen Hauch des Paradieses spüren können. Schenke uns und allen Verantwortlichen Weisheit, damit wir deinen Willen erkennen und klug danach handeln. Amen.

Helga Siemens-Weibring