Wenn Archäologen auf ein Gelände stoßen, in dem sie verborgene Schätze aus alter Zeit vermuten, sagen wir mal in Kalkriese, wo die Schlacht der Germanen gegen Varus stattgefunden haben soll, gehen sie akribisch vor. Sie graben und schaben erst einmal da, wo sie ein Objekt vermuten, und wenn sie tatsächlich darauf stoßen, tragen sie Schicht um Schicht vorsichtig ab, mit einem keinen Spachtel oder auch mit einem Pinsel, manchmal auch mit der bloßen Hand, bis sie den Gegenstand frei gelegt haben und sie ihn bewundern können. Mit der Erdkruste drumherum wäre der Fund unansehnlich, freigelegt zeigt er seine ganze Würde und Schönheit.
Ähnlich geht es mir mit dem „Holden Knaben im lockigen Haar“ und all dem Drumherum, das sich mit Weihnachen verbindet. Das Deutsche Wörterbuch führt seitenlang Zusammensetzungen mit „Weihnacht“ auf, und das geht vom „Weihnachtsbasar“ bis zur „Weihnachtszuwendung“, dazwischen die Kombinationen „Weihnachtsgeschäft“, „Weihnachtsgeschenk“, „Weihnachtsmarkt“ und, für´s häusliche Fest, „Weihnachtsgans“, „Weihnachtskarpfen“ und „Weihnachtsstollen“. All das sind nur wenige Beispiele dafür, wie die Weihnachtsbotschaft nunmehr als Weihnachtsfest in das Leben unserer Gesellschaft eingesponnen worden ist. Weiterlesen