Glaubt der Guten Nachricht!

Die von Gott bestimmte Zeit ist da. (Markus 1,15)

Die bunte Zeit, die, wer es wollte, zum ersten Mal wieder richtig feiern durfte, liegt schon wieder einige Wochen hinter uns. Ein paar fröhliche Bilder sind uns vielleicht noch in Erinnerung. Der Versuch, ein bisschen Pause zu machen von allem Schwerem, was drückt.

Aber längst sind neue Berichte hinzugekommen, die uns teilweise den Atem rauben. Sei es im Kleinen oder Großen, sei es hier bei uns oder bei unseren Nachbar*innen. Die Welt dreht sich weiter – und doch würde man manchmal vielleicht gerne „Stopp“ sagen oder „Es reicht!“, bitte nicht noch mehr Unglücksbotschaften. Weiterlesen

Bergerlebnisse

Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. (Matthäus 17,2)

Im vergangenen Jahr haben Frank und ich Urlaub in Tirol gemacht und weil es so schön war, wollen wir das auch wiederholen. Wir zwei waren völlig fasziniert von dieser Bergwelt. Die Wiesen waren alle viel bunter und lebendiger als hier, der Himmel wirkte blauer, die Luft klarer… und es hat uns immer in die Höhe gezogen. In der Nähe von Kitzbühel bleibt einem eigentlich auch gar nichts anderes übrig, als sich ordentliche Schuhe anzuziehen, die Butterbrote und ein bisschen was zu trinken einzupacken und dann los. Weiterlesen

Stille Nacht, Heilige Nacht

Was für ein unglaubliches Jahr 2021, das uns mit einem zweiten Weihnachtsfest in der Corona-Pandemie echt herausfordert. Landauf, landab wird diskutiert – und immer wieder werden unterschiedliche Haltungen und Bewertungen deutlich. Das ist für alle Beteiligten nicht leicht – ich merke, auch das Aushalten dieser Unterschiedlichkeiten gehört zu diesem Jahr und zu diesem Weihnachtsfest dazu.

In all den Anstrengungen dieser Tage schaue ich jetzt und hier auf das, was uns Mut und Hoffnung macht. Ich denke an die wunderschönen Weihnachtslieder, die mit ihren Melodien und vertrauten Texten Nahrung für die Seele sind. Mich hat in diesem Jahr das alte Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ neugierig gemacht – eigentlich fand ich es immer kitschig – und irgendwie spricht es mich doch in der Seele an… ich wurde neugierig… und habe mich auf eine Spurensuche begeben. Weiterlesen

Nah – Näher – der Nächste

Nähe ist komplex. Wirklich? Nähe ist, wenn man sich nicht fern ist – Nähe ist also das Gegenteil zu Distanz. Aber wie genau definieren wir Nähe und Distanz? Und was bewirkt die Nähe? Wo erlebe ich Nähe oder auch Distanz? Hier tun sich einige Fragen auf, die zeigen: Es ist doch komplexer als gedacht. Weiterlesen

Atmen und Beten

Seit ich bei meiner Arbeit in der Krankenhausseelsorge täglich mit Mund- und Naseschutz unterwegs bin, kommt mir bisweilen das Gesangbuchlied „Gott gab mir Atem“ in den Sinn und auf die Lippen, auch wenn Pfeifen und Singen derzeit unerwünscht sind. „Gott gab mir Atem“, das stimmt ja – aber unter der FFP2-Maske wird die Luft trotzdem manchmal ganz schön dünn, besonders wenn ich bei den Besuchen auf den Krankenzimmern zusätzlich ein Faceshield trage.

Eine gute Seite hat die Atemnot: ich achte jetzt noch bewusster auf mein Atmen. Ich versuche regelmäßig in den Wald zu gehen um frei und ungehindert atmen zu können. Und entdecke, dass mein Atmen und mein Beten enger zusammengehören als mir das früher klar war. Weiterlesen

In deine Hände

Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. (Lukas 23,33)

Diese Welt ist nun einmal nicht so, wie wir sie uns wünschen. Und Karfreitag ist so ein Tag, der uns einlädt, genau hinzusehen, hinzuhören und sich mit Haut und Haaren den Dingen zu stellen. Was es auch immer sei. Lukas erzählt die Ereignisse dieses Tages so, dass man mitgenommen wird in diese unnachahmliche Stille, die damals über dem Hügel vor der Stadt lag. Er nimmt uns mit an diesen unwirklichen Ort, Golgatha – Schädelstätte. Der Name ist Programm. Hier haben sich schon so manche Geschichten abgespielt. Es ist kaum in Worte zu fassen, was hier geschieht. Unmenschlichkeit in allen nur denkbaren Schattierungen. Weiterlesen

Mit Gottes Hilfe kommt Kraft

Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. (Jesaja 30,15)

Mensch, sind Sie tapfer! habe ich zu dem Patienten gesagt, mit dem ich nun, da die Umstände es erfordern, regelmäßig telefoniere. Sind Sie tapfer! Und ich meinte das auch so. Denn nicht allein, dass er seit Wochen im Krankenhaus liegt, schon vorher so weit weg von zu Hause und seinen Angehörigen war, dass er nur am Wochenende Besuch bekommen konnte, so fällt diese Unterstützung ja nun auch schon seit Wochen weg. Weiterlesen

Gott ist da

Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. (4. Mose 6,24-26)

Bekannte Worte. Wir hören sie am Ende vieler Gottesdienste. Mit dem sogenannten „Aaronitischen Segen“ werden wir häufig in unseren Alltag „entlassen“.

Der heutige Sonntag trägt den Namen „Trinitatis“. Sie merken, darin versteckt sich das Wort „Trinität“ – „Dreifaltigkeit“. Wir beten zu dem einen Gott. Doch dieser hat nicht nur eine Gestalt. Vielen anderen Kulturen fällt es schwer, das zu verstehen. Man wirft dem Christentum häufig vor, dass wir gar nicht an einen Gott glauben, sondern an drei. Dreifaltigkeit ist nicht leicht zu verstehen oder zu erklären. Weiterlesen

Siehe, es kommt die Zeit

Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit. (Jeremia 23,6)

Mit dem Advent beginnt auch ein Aufatmen. Ein neues Kirchenjahr liegt vor uns – hinter uns liegen Allerheiligen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag. Wir haben unserer Schuld gedacht und die Verstorbenen Gott anbefohlen. Wir haben uns das eigene Sterben bewusst gemacht. Jetzt können wir aufatmen. Auch beim Singen. Die Melodien werden beschwingter, sogar tänzerischer. Selbst die biblischen Texte atmen durch und schauen in die Ferne. Siehe, sagt der Prophet Jeremia, es kommt die Zeit…

Jeremia führt uns in eine Zeit vor zweitausendsechshundert Jahren, weit zurück in das Alte Testament. Das Königreich Juda befindet sich kurz vor seinem Untergang. Und der Prophet meldet sich zu Wort. Weiterlesen