Luft holen! Fünf Jahre nach der ersten Corona-Toten in Essen

„Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“ ist das Motto für die evangelische Fastenaktion „Sieben Wochen Ohne“ 2025. Seit Aschermittwoch lassen sich Christen auf diese Woche bis Ostern begleiten, anregen, irritieren, um neu auf ihr Leben zu schauen.

Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass vor fast genau fünf Jahren in Essen die erste Tote zu beklagen war, die an oder mit COVID-19 gestorben ist. Da blieb einem Menschen im wahrsten Sinnen die Luft weg – und unsere Gesellschaft stand vor der Gefahr, in Panik zu geraten. Ich bin überrascht und auch befremdet, wie wenig die Corona-Pandemie und der Umgang mit ihr nach fünf Jahren öffentlich bedacht werden. Weiterlesen

Ein Fenster zur Welt

Vor dreißig Jahren, am ersten Freitag im März 1995, habe ich als junge Vikarin den Weltgebetstag der Frauen kennengelernt. Damals kamen die Texte für den Gottesdienst aus Ghana. Seitdem hat mich die Begeisterung für diese weltweit größte ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen nicht mehr losgelassen.

Es geht hier um viel mehr, als nur um einen Gottesdienst einmal im Jahr. Es geht auch darum, den Blick zu weiten und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Ich habe in all diesen Jahren Länder und Kulturen kennengelernt, mit denen ich mich sonst vermutlich nie beschäftigt hätte, wie zum Beispiel Surinam oder Vanuatu. Hintergrundinformationen gehören immer dazu und auch Lieder erklingen in landestypischen Melodien. Manchmal kann man auch besondere Spezialitäten kosten. Weiterlesen

Zum Wochenende: Geh aus, mein Herz, und suche Freud

Geh aus, mein Herz, und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit. (Paul Gerhardt 1653, EG 503)

Ein Lied,
eine Melodie,
Hoffnungsbilder,
die ermutigen sollen.

Gerade in einer Welt,
in der vieles schief läuft,
sich immer noch wenige
auf Kosten anderer
ein schönes Leben machen.
Damals wie heute. Weiterlesen

Karfreitag: Die Opfer in unsere Mitte holen

Karfreitag erinnern wir uns als Christinnen und Christen an den gewaltsamen Tod Jesu. Sein Tod wird in der Bibel ausführlich beschrieben und dokumentiert. Verhaftung, Verhör, Demütigung, Tod werden klar als Unrecht benannt. Weiterlesen

Frieden auf Erden???

7:1! Das ist nicht das Torverhältnis, mit dem der FC Bayern München am letzten Oktoberwochenende seinen Gegner in der Bundesliga besiegte. Nein, es war das mengenmäßige Verhältnis von zwei Demonstrationen, die am gleichen Wochenende zur Frage des laufenden Nahost-Krieges in München stattfanden. Wohlgemerkt, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Pro-Palästina-Demonstration waren sieben Mal mehr als die der Israel-Solidaritäts-Demonstration: 7000 zu 1000 Personen.

Was bedeutet das? Es bedeutet, dass wir in Deutschland ein gravierendes Problem mit Antisemitismus bzw. Antizionismus haben. Und dafür gibt es wesentlich mehr Anzeichen als die ungleiche Zahl von Personen, die in München auf die Straße gegangen sind. Weiterlesen

Zum Erntedankfest 2021

Von jetzt an gilt, solange die Erde besteht: Nie werden aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)

In diesen Tagen, die so gefüllt waren mit Wahlversprechen der vielen Parteien, mit unterschiedlichsten Inhalten, da könnte man vielleicht darauf kommen, auch diesen Satz wie eine Art Wahlslogan zu lesen. Nur dass er eben nicht von einer Partei stammt, sondern von Gott selbst. Und zwar in einer Situation, in denen sich die Menschen ziemlich gebeutelt und ratlos fanden. Vielleicht ganz ähnlich so, wie sich manche von uns auch heute fühlen.

Eine große Flut war über die Menschen hereingebrochen. Menschen, Tiere und Pflanzen, Gebäude und vieles mehr waren Wassermengen zum Opfer gefallen. Wenn wir uns die Bilder der Hochwasserkatastrophe vor einigen Wochen vor Augen führen, bekommen wir vielleicht eine Ahnung von dem, was damals wohl geschehen sein könnte. Viel Leid, große Zerstörung und ein mühseliger, langsamer Wiederaufbau… Und mitten in diesem Chaos meldet sich Gott nun mit seinem Versprechen, mit seiner Zusage. Weiterlesen

Freiheit

Kommt zu mir, alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28)

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen sagt man blieben darunter verborgen und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein“ lautet der Refrain eines bekannten Liedes von Reinhard Mey. Freiheit – danach sehnten und sehnen sich viele Menschen, besonders auch in der Coronakrise: frei sein von Einschränkungen und Hygieneregeln. Weiterlesen

Aus dem Abschied wird ein Neuanfang

Jesus führte sie aus der Stadt hinaus bis nach Betanien. Dann hob er die Hände und segnete sie. Und dann, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie warfen sich vor ihm auf die Knie. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. (Lukas 24,50-53)

Mit dieser Geschichte beendet Lukas sein Evangelium. Es ist offenbar auch das Ende der Geschichte Jesu hier auf Erden. Doch es liegt etwas in der Luft. Viel mehr als nur ein Abschied. Eine Hoffnung – nicht erklärbar und doch deutlich zu spüren.

Das hat schon mit dem Ort zu tun, an den Jesus sie geführt hat: Betanien Hier lebte der Freund Lazarus und hier starb er auch. Bis Jesus kam und alles Dagewesene auf den Kopf stellte. Aus dem Abschied war ein Neuanfang geworden. Im Namen Gottes fand Lazarus zurück ins Leben. Weiterlesen

Zeit der Sehnsucht

Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden! (Jesaja 55,12a)

Geht es Ihnen auch so, dass die Sehnsucht immer größer wird? Endlich wieder einmal raus, endlich weg von diesem Virus, in ein unbeschwertes Leben? Einfach mal wieder in einen Zug steigen und dahin fahren, wo es schön ist. Vielleicht mit einem IC, der den Namen „Seeschwalbe“ trägt, von Köln nach Kiel… Ich höre schon das Meer rauschen und die Möwen ihre unverwechselbaren Rufe in die Luft schreien. Aber wir müssen uns wohl noch ein Weilchen gedulden. Weiterlesen

Fluchtgeschichte mit Happy End

Wo Du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und Dein Gott ist mein Gott. (Rut 1,16)

Vielleicht haben Sie diese Sätze schon einmal gehört. Bis heute wählen Paare sie gerne als Trauspruch. Dabei erzählt diese Geschichte von einer jungen Frau, die ihrer Schwiegermutter verspricht, auf einem schweren Weg bei ihr zu bleiben. Es geht um Vertrauen und Hoffnung, um Handeln und Aushalten.

Vor sehr langer Zeit, als eine Hungersnot über das Land Juda hereinbrach, beschloss Elimelech, ein junger Mann aus Bethlehem, seine Heimat gemeinsam mit seiner Ehefrau Noomi und den beiden Söhnen Machlon und Kiljon zu verlassen. Anders sah er keine Chance zu überleben. Ein Grund, der bis heute so viele Menschen in die Flucht treibt aus purer Verzweiflung. Weiterlesen