Jetzt wird es bunt…

Vereinzelt nimmt der Herbst schon Anlauf.
Hier und da färben sich die Blätter bunt.
Was für eine Farbenvielfalt?!
Was für ein Leuchten,
wenn die Sonne alles aus den Farben herausholt.

Noch einmal mit voller Kraft
den Farbkasten der Schöpfung erstrahlen lassen,
bevor der Winter und die Zeiten des Gedenkens
ihre Zeit und ihr Recht einfordern.

Und wir mittendrin –
mit allem, was wir mit uns tragen:
Beschwingtes ebenso wie Niederdrückendes.
Sich noch einmal mitnehmen lassen
in alle Farben, die das Leben zu bieten hat.

Und dann miteinander
und alle für sich danken können
für so unzählig viel Unscheinbares,
so manches Offensichtliche
und ab und an sogar Unübersehbares,
das gut getan hat.

Spüren können,
dass wir gemeinsam auf dem Weg sind.
Erleben,
dass wir von so vielem leben,
was wir nicht selber machen und kaufen können.

Den Dank als Ansporn nehmen,
um Hoffnungen, um Vertrauen, um Gemeinschaft,
um Zeit miteinander zu teilen.
Und dann zusehen können,
wie Unglaubliches wächst und Gestalt gewinnen kann –
mitten unter uns.

Und das mitten in einer Welt,
die sich so sehr nach Frieden sehnt.

Alles Sehnen,
alles Hoffen,
alles Klagen,
alles Träumen
legen wir in deine Hände, Gott.

In und mit deinem Segen
wird es bunt –
für uns
und für diese Welt.
Wunderbar.

Vom Sehnen und vom Seufzen

Herr, all mein Sehnen liegt offen vor dir, mein Seufzen war dir nicht verborgen. (Psalm 38, 10)

Anfang Oktober feiern wir Erntedank. Ein schönes Fest, an dem wir Gott für die Erntegaben danken. Oft erinnern wir uns dann auch daran, dass wir Gott doch so viel mehr zu verdanken haben, als wir uns meist bewusst machen. Vieles nehmen wir für selbstverständlich, was uns an Gutem tagtäglich widerfährt. Auch Tischgebete, in denen wir Gott danken könnten, sind ziemlich aus der Mode gekommen. Wohl auch deshalb, weil wir uns kaum noch die Zeit nehmen, in Ruhe oder in Gemeinschaft zu essen.

Vor kurzem hörte ich einige Äußerungen junger Menschen, die in einem Interview auf der Straße zum Thema „Beten“ befragt wurden. Viele gaben an, dass ihnen Beten helfe, vor allem bei Problemen und in schwierigen Situationen. Eine der befragten Jugendlichen gab zu, dass sie manchmal ein schlechtes Gewissen habe, wenn sie nur in Momenten bete, wenn es ihr schlecht gehe. Weiterlesen