Gott lässt sich nicht instrumentalisieren

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (Römer 8,31)

Dieser Vers aus dem Brief des Apostels Paulus an die frühe christliche Gemeinde in Rom wird in manchen Jahren von meinen Konfirmandinnen und Konfirmanden gern als Konfirmationsspruch ausgewählt. Wenn man die Jugendlichen nach dem Grund ihrer Wahl befragt, beschreiben sie den Vers als kurze und knackige Zusammenfassung des Handelns Gottes. Gott hat uns erwählt und in diesem Wissen dürfen wir leben.
Mir war dieser Vers in seiner Aussage lange unbehaglich. Er nährte in meinen Augen viel zu oft in der Geschichte ein großes Missverständnis. Nach dem Motto: Gott mit uns – gegen die anderen! Als ob ich mir sicher sein dürfte, egal, was ich täte, Gott ist schon mit mir. Weiterlesen

Worte können Segen bringen

Vor einer Geburtstagsfeier überlegen wir oft tagelang, was wir einem anderen Menschen schenken können. Wir suchen nach einem Geschenk, das unser Gegenüber erfreut, das er gebrauchen kann und das ihm gut tut. Auch Formulierungen für schriftliche Glückwünsche wählen wir oft sehr genau aus. Manchmal benutzen wir dabei auch das Wort „Segen“. In einem Ständchen singen wir „Viel Glück und viel Segen“ und verpacken darin unsere Wünsche für unsere Freunde und Verwandte. Mit „Segen“ meinen wir meist etwas Umfassendes, etwas, das wir nicht selber kaufen oder herstellen können, sondern das wir von Gott erbitten. Weiterlesen