„Aller Anfang ist schwer.“ Sagt das Sprichwort. Wahrscheinlich stimmt das für uns Erwachsene in vielen Fällen auch. Man weiß manchmal nicht, was einen erwartet. Andere sind einem schon voraus und haben Erfahrungen. Was es manchmal schwierig macht: Das Leben ist voller Anfänge: Anfänge bei Beziehungen, Anfänge im Beruf, Anfänge mit neuen Umgebungen und, nicht zu vergessen, Anfänge bei und mit der Erfahrung, wenn und dass man älter wird. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Schöpfung
Gottes bedingungsloses ‚Ja‘
Wie gerne hätten wir auch in diesem Jahr einen ökumenischen Gottesdienst zum Buß- und Bettag gefeiert! In vielen Gemeinden sind diese Gottesdienste eine gute alte Tradition. Deshalb schadet es nicht, wenn wir uns noch einmal erinnern: diese ökumenischen (!) Gottesdienste am Buß- und Bettag blühten in besonderer Weise auf und wurden zum Symbol ökumenischer Solidarität, als der evangelische (!) Buß- und Bettag 1994 zugunsten der Pflegeversicherung als gesetzlicher Feiertag aufgehoben wurde. Damals zu spüren: „das ist auch unseren katholischen Geschwistern nicht gleichgültig“, das war eine Wohltat. Weiterlesen
Weinklang
Jesus spricht: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. (Johannes 15,1+5)
Erntedank – wir sehen auf die Ernte des Jahres und erinnern uns daran, dass Gott die Erde mit allem was darauf ist, geschaffen hat, damit seine Schöpfung auf ihr Bestand hat. Schöpfungszeit – wir loben Gott, den Schöpfer, und bedenken, wie wir seine Schöpfung erhalten können. „Weinklang“ – so sind die Gedanken der Schöpfungszeit in diesem Jahr überschrieben. Weiterlesen
Ein Perspektivwechsel für unser Morgen
Das neue Coronavirus Sars-CoV-2, irgendwo in China entstanden aus einer unheimlichen Begegnung zwischen einem nicht so weisen Menschen und einem seltsamen Tier, hat den menschlichen Körper gekapert. Und das so effektiv, dass es binnen weniger Monate weit über vier Millionen Menschen weltweit befallen und eine kaum abzuschätzende Zahl von ihnen getötet hat. Es manipuliert Menschen in ihrem Innersten und zwingt sie, ein anderes Leben zu führen, als ihnen lieb ist. Sars-CoV-2 hat sich gerade zum Herrscher über die Welt aufgeschwungen. Weiterlesen
Zuwendung ist das Wort der Stunde
Es soll also darum gehen, das, was ist, mit dem, was wir gewöhnt waren, in Verbindung zu bringen, zu betrachten und, wenn möglich, einzuschätzen. Also: Was „ist“ in der Zeit der Pandemie, der Corona-Krise?
Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern waren Feiertage wie noch nie. Die Kirchen waren leer. Aber es gab Gottesdienste. In den Fernsehsendern aus prominenten Kirchen und aus den Kirchen der Gemeinden mit gewohnten und ungewohnten Teilen, mit zusammengeschalteten Chorsängerinnen und Chorsängern, eingeblendeten Liedertexten und Predigten und liturgischen Teilen, die die Botschaft des Evangeliums mit der neuen Lage verknüpften.
Ich habe mehrere solcher Sendungen gesehen. Sie wahrscheinlich auch. Ich sehne mich nach einem Gottesdienst im Kirchenraum. Ich sehne mich nach gemeinsamem Hören, Gesang und Gebet. Weiterlesen
Gott ist da
Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig, der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. (4. Mose 6,24-26)
Bekannte Worte. Wir hören sie am Ende vieler Gottesdienste. Mit dem sogenannten „Aaronitischen Segen“ werden wir häufig in unseren Alltag „entlassen“.
Der heutige Sonntag trägt den Namen „Trinitatis“. Sie merken, darin versteckt sich das Wort „Trinität“ – „Dreifaltigkeit“. Wir beten zu dem einen Gott. Doch dieser hat nicht nur eine Gestalt. Vielen anderen Kulturen fällt es schwer, das zu verstehen. Man wirft dem Christentum häufig vor, dass wir gar nicht an einen Gott glauben, sondern an drei. Dreifaltigkeit ist nicht leicht zu verstehen oder zu erklären. Weiterlesen
Sabbat oder Sonntag?
Wie verbringen Sie Ihren freien Tag in der Woche, den Sonntag? Wahrscheinlich haben Sie auch – wie wir fast alle – Mosaikstücke des jüdischen Sabbats und des christlichen Sonntags. Fangen wir mit den Bibeltexten an:
2. Mose 20,8ff: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles was darinnen ist und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ Weiterlesen
Vom offenen Himmel erzählen
Er wurde vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen“ (Apostelgeschichte 1,11)
Als Kind war es mir immer klar: der liebe Gott wohnt im Himmel. Von dort sieht er alles. Das ist manchmal nicht angenehm, weil er auch das sieht, was ich gerne verbergen möchte. Aber ich fand es auch irgendwie sehr tröstlich, denn so kann er mich im Auge behalten. Er behütet und beschützt mich. Immer.
Aber weil Gott in meiner Vorstellung im Himmel wohnte, war er für mich immer ein sehr entfernter, ein unnahbarer Gott. Erst später ist mir klar geworden: Gott hat den Himmel ganz weit für uns geöffnet. Er hat den Himmel verlassen, um uns ganz nahe zu sein, um selbst in seinem Sohn in die Welt zu kommen. Und er hat ihn wieder geöffnet, um Christus aufzunehmen. Er lässt uns in der Himmelfahrt an der Öffnung des Himmels teilnehmen. Weiterlesen
Ostern wird es nur auf dem Weg
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Können wir in dieses Bekenntnis mit einstimmen: Der Herr ist auferstanden! – oder haben wir da noch ein paar offene Fragen zu Ostern, zur Auferstehung?
Nicht wahr – wir können uns all das ja nicht vorstellen, es gibt keine Beweise, es gibt nichts, was uns sicher machen könnte, dass es da noch eine Wirklichkeit gibt, die wir nicht fassen, nicht begreifen können, eine Wirklichkeit jenseits unseres Lachens und Weinens, unseres Glücks und Leids. Wir müssen das Leben so nehmen wie es ist. Weiterlesen
Viele Wahrheiten – ein Gott | In Zeiten von Corona #18
Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln. (Psalm 89,16) – Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheser 5,8-9) | Herrnhuter Tageslosung für den 3. April 2020
Wo es Kinder des Lichts gibt, muss es auch Kinder der Finsternis geben? Die Kirchengeschichte zeigt, dass man diese Konsequenz nur allzu oft mit logischer Folgerichtigkeit und mit grausamen Folgen gezogen hat. Die ersten Opfer solcher Auslegung unserer Tageslosung waren die Jüd*innen; welche Blutspur das nach sich zog, ist bekannt. Später wurden unzählige Männer und Frauen von den unterschiedlichsten Inquisitoren gefoltert und gequält, damit ihr dunkles Wesen ans Licht gezerrt würde. Weiterlesen