In diesem Jahr fällt mir der lautstarke Osterjubel schwer. Suchend und tastend gehe ich den Weg von Karfreitag hin zum Osterfest. Während der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine weiter tobt, befohlen von Wladimir Putin, ausgeführt von der Armee Russlands. Täglich sterben Soldaten, Zivilisten, Frauen und Kinder. Dankbar leihe ich mir Worte aus der Bibel, weil mir selbst die Worte fehlen. Weiterlesen
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Ostern heißt: Gott kommt bei mir an
Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! (Lukas 24,36)
Die Erfahrung des Karfreitags liegt ihnen noch schwer auf dem Herzen und im Magen. Damit sind sie noch lange nicht fertig. Die Niedergeschlagenheit ist mit Händen zu greifen: mutlos, kraftlos, verängstigt sind sie, als die Jünger aus Emmaus zu ihnen kommen und erzählen, dass Jesus sie begleitet hat. Ganz nah, ganz leibhaftig. Und so kommt Jesus anschließend auch in unserem Bibelwort zu ihnen und spricht in diese ängstliche Stille hinein: „Friede sei mit euch.“ Weiterlesen
Gottes Geist erfüllt uns mit Leben
Am letzten Tag, dem Höhepunkt der Festwoche, trat Jesus wieder vor die Menschenmenge und rief laut: „Wer Durst hat, der soll zu mir kommen und trinken! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Damit meinte er den Heiligen Geist, den alle bekommen würden, die an Jesus glauben. Den Geist bekamen sie erst, nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war. (Johannes 7,37-39)
In Jerusalem wird das Laubhüttenfest gefeiert. Die Menschen danken Gott für die Ernte und bitten um Regen und ein gutes Leben für das kommende Jahr. Jesus platzt lautstark in diese Feierlichkeiten hinein:
Hierher, kommt hierher! Das Wasser, um das ihr bittet, ist schon da. Ich bin da. Gott hat euch schon alles gegeben, was ihr zum Leben braucht, denn er hat mich auf die Erde gesandt. Gott ist hier gegenwärtig, mitten unter euch. Und auch ihr könnt so lebendig und lebensspendend werden, wie ihr es bei mir erlebt. Ihr müsst nicht auf das Ende der Zeiten warten, wie es die Schriften sagen. Gottes Kraft und Geist sind bei euch. Weiterlesen
Wer Jesus war und wer er für uns sein kann
Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Als sein Sohn steht er über der ganzen Schöpfung und war selbst schon längst vor ihr da. (Kolosser 1,15)
Lassen Sie diesen Vers einen Moment auf sich wirken. Vielleicht ahnen Sie, dass er nicht so einfach dahin geschrieben worden ist. Dieser Vers aus dem Kolosserbrief leitet einen Hymnus ein, indem beschrieben ist, wer Jesus war und wer er für uns sein kann. Die Worte sind überschwänglich. Sie setzen gedanklich Himmel und Erde in Bewegung, um zu beschreiben, welch zentrale Stellung Jesus für Menschen einnimmt, die ihm vertrauen und glauben. Sogar bei Erschaffung der Erde waren Liebe und Hingabe Jesu Christi schon zugegen. Weiterlesen
Kaum zu glauben!
Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. (Johannes 21,12)
Nachdem Jesus auferstanden ist, zeigt er sich immer wieder seinen Jüngern. So auch an jenem Tag, als sieben von ihnen am See Tiberias fischen sind, ihnen aber nichts ins Netz gehen will. Da kommt ein Mann auf sie zu und sagt ihnen, sie sollen die Netze nochmal auf der anderen Seite auswerfen. Und es stimmt! Plötzlich fangen sie so viele Fische wie selten. Mit einem Mal erkennen die Jünger: das ist Jesus! Freudig eilen sie ihm entgegen. Und wie Jesus es immer getan hat, isst er mit ihnen und teilt mit ihnen das Brot.
Wie schwer fällt es uns – aber auch den Jüngern damals – einfach zu glauben ohne jeglichen Beweis. Aber versetzen wir uns mal in die die Lage der Jünger und Jüngerinnen damals. Sie erleben hautnah mit, wie Jesus ermordet wird. Und dann plötzlich soll da wieder Hoffnung sein? Jesus ist gar nicht tot, sondern ist auferstanden? Das ist schwer zu glauben. Dann zeigt sich Jesus seinen Jüngern auf dem See Tiberias. Aber etwas scheint anders, sie erkennen den Freund nicht sofort. Etwas hat ihn verändert: der Tod, das Erlebte? Wir wissen es nicht genau. Weiterlesen
Sinnbild des Leidens, Sinnbild des Lebens
Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. (Markus 14,36)
Oh nein, nicht das auch noch! Ich kann nicht mehr! Es reicht! Lass diesen Kelch an mir vorübergehen! – Diese Stoßseufzer lassen tiefe innere Not ahnen, verbunden mit dem Wunsch, davon verschont zu werden. Diese Worte sind uns durchaus vertraut und auch die damit einhergehenden Gefühle. Ursprünglich aber stammen sie aus dem Mund Jesu. Das verwundert vielleicht. Wir kennen Jesus als jemanden, bei dem viele Menschen Hilfe gesucht und gefunden haben. Hoffnung und Zukunft, das Leben hat er vielen geschenkt. Weiterlesen
Der Ruf gilt uns
Fürchtet euch nicht! Jesus lebt. Er ist auferstanden. (Markus 16,6)
Es war ein fürchterlicher Tag gewesen, den die Frauen, den Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und Salome erlebt hatten: Die Verurteilung und dann die Kreuzigung ihres Freundes Jesus. Der Tod des Menschen, den sie so sehr liebten und den sie dann so schrecklich leiden sahen und verloren glaubten. Es war dunkel in ihnen drinnen und dann wurde es Nacht. Der Schlaf ist zwar irgendwann gekommen, hat aber keine Erholung gebracht. Weiterlesen
In deine Hände
Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. (Lukas 23,33)
Diese Welt ist nun einmal nicht so, wie wir sie uns wünschen. Und Karfreitag ist so ein Tag, der uns einlädt, genau hinzusehen, hinzuhören und sich mit Haut und Haaren den Dingen zu stellen. Was es auch immer sei. Lukas erzählt die Ereignisse dieses Tages so, dass man mitgenommen wird in diese unnachahmliche Stille, die damals über dem Hügel vor der Stadt lag. Er nimmt uns mit an diesen unwirklichen Ort, Golgatha – Schädelstätte. Der Name ist Programm. Hier haben sich schon so manche Geschichten abgespielt. Es ist kaum in Worte zu fassen, was hier geschieht. Unmenschlichkeit in allen nur denkbaren Schattierungen. Weiterlesen
Auf einem Esel
Es ist eine Woche vor Ostern und bestimmt sehen Sie auch diesem Fest mit gemischten Gefühlen entgegen. Was wird möglich sein? Wen werden wir besuchen dürfen? Noch eine Woche, in der viel geschehen kann…
So war das damals auch. Jesu letzte Woche, in der sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen. Sie beginnt damit, dass Jesus mit seinen Freund*innen nach Jerusalem aufbricht. Und das spricht sich schnell herum: Am nächsten Tag hörte die große Menge, die sich zum Fest in der Stadt aufhielt: Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige und liefen ihm entgegen. Weiterlesen
Kleines Osterfest
Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. (Johannes 12,23-24)
Es ist immer ein schlimmer Moment, wenn man auf einmal merkt, dass zwei Seiten, die ein Ganzes ergeben haben, nicht mehr zusammenpassen. Menschen, die sich einmal geliebt haben, merken: es geht nicht mehr. Ein gemeinsames Leben ist nicht mehr möglich. Wenn ein Streit so nachhaltig gewesen ist, dass der Bruch in der Beziehung einfach nicht mehr repariert werden kann. Vielleicht hat man vertraut, dass Gott seinen Segen dazugibt. Aber jetzt ist alles dahin. Weiterlesen