O mein Papa

Es war ein Artikel in einer Frauenzeitschrift, der mich, so viele Jahre nach dem Tod meines Vaters, mit ungeahnter Wucht traf! Eine Frau erzählte, wie sie bei der Recherche in ihrer Vergangenheit abgründigen Aspekten aus dem Leben ihres Vaters begegnete – und sich nun schmerzhaften Fragen stellen musste.

Mein Vater war jemand, wie es viele gab in meiner Kindheit: eigentlich nie anwesend. Er arbeitete viel, fast ununterbrochen – in der Woche im Betrieb, am Wochenende auf irgendeiner Baustelle oder zuhause im Werkstattkeller. Er trug in meinen Kindheitserinnerungen vor allem diesen grauen Hausmeisterkittel mit den vielen praktischen Taschen. Er schaffte das Geld heran, das uns den Aufstieg aus der Arbeiterklasse in den Vorort mit Reihenhaus ermöglichte. Weiterlesen

Ich bleibe bei euch

Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! (Johannes 15,9)

Liebe Leserin, lieber Leser!

Abschied nehmen tut weh.
Was möchten Sie hören von einem, der weggeht?
Im Monatsspruch für den März lesen wir Abschiedsworte Jesu an seine Begleiterinnen und Begleiter.
Bislang waren sie mit ihm unterwegs.
Er hat ihnen gesagt, was sie tun sollen.
Er hat ihnen gezeigt, wie er handelt:
Er wäscht ihnen die Füße, er teilt Brot und Wein aus.
Er sorgt für sie.
Und nun weiß er, die gemeinsame Zeit hat ein Ende.
Sie werden allein dastehen.
Werden sie wissen, was zu tun ist? Weiterlesen

Bleibt in meiner Liebe!

Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! (Johannes 15,9)

Die Liebe gehört zu den großen Rätseln des menschlichen Lebens. Solange es Menschen gibt, wird über die Liebe nachgedacht. Solange es Menschen gibt, hat die Liebe Freud und Leid in die Welt gebracht. Wo die Liebe zum Zuge kommt, gibt es Freude und Frieden. Wo sie aber vermisst wird, gewinnt Traurigkeit die Oberhand. Gerade heute fragen sich viele: Leben wir in einer lieblosen Welt? In der Arbeitswelt scheint sie gleich gar keine Rolle zu spielen. Allenfalls in der Familie, der Partnerschaft kann man noch dergleichen erwarten.

Im Neuen Testament kommt das Wort „Liebe“ unzählige Male vor. Bei dem, was Jesus zu sagen hatte, spielt die Liebe eine entscheidende Rolle. Weiterlesen

Was wir jetzt brauchen, ist vor allem Besonnenheit

Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7 | Einheitsübersetzung)

1. Der Israel-Korrespondent der ARD, Richard C. Schneider, hat Mitte Januar 2016 sein Erschrecken über die laufenden Debatten in Deutschland in einem Facebook-Beitrag geäußert:

„Seit etwas mehr als einer Woche mache ich einen riesigen Fehler: Ich schaue mir deutsche Talkshows an. Das Thema ist immer dasselbe…: Terror, Islamisten, Flüchtlinge. Und dann immerzu die Angst der Deutschen. Eine unglaubliche Hysterie hat das Land befallen, wenn man den Medienberichten glauben darf. Mit viel Halbwissen – oder gar keinem – wird über den Islam schwadroniert, werden Verschwörungstheorien in die Welt gesetzt, werden die Ängste der Bevölkerung/Zuschauer/Leser/Hörer in immer höhere Höhen getrieben. Weiterlesen

Weg der Liebe und der Tröstung | Andächtiges zur Jahreslosung #4

Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jesaja 66,13)

Gott, wie eine liebende, tröstende Mutter, Gott, wie ein hilfloses und schwaches Kind. Das sind beides Bilder, die unsere Vorstellung von Gott, vom Göttlichen, wohl um diese Tage jedes Jahr aufs Neue in Erstaunen versetzen. Und beides sind Bilder, die uns von Gott als der Liebe wie kaum andere erzählen können.

Vielleicht denken Sie an Situationen, in denen Sie Ihre Kinder als Mütter oder Väter, als Großmütter oder Großväter getröstet haben, als sie vielleicht hingefallen waren oder abgelehnt worden waren; oder als sie größer wurden und den ersten Liebeskummer hatten. Vielleicht erinnern Sie sich, wie Sie selbst als Kind auf den Schoß Ihrer Mutter, Ihres Vaters oder eines anderen nahen Menschen gesessen haben. Vielleicht sind selbst die Gefühle von Geborgenheit, die sich da in Ihnen ausbreiten, noch heute nachzuspüren. Vielleicht haben Sie sich dieses Gefühl aber auch nur sehnlich erwünscht und es doch entbehren müssen. Weiterlesen

Wenn die Liebe zerbricht

„Was sind schon die vielen kleinen Landabenteuer der Liebe gegen die große Schifffahrt der Ehe?“, so fragte einst der Philosoph Ernst Bloch. Aus diesen Worten spricht die Erfahrung einer Liebe, die Bestand hat – wie ein Schiff, das die Stürme des Lebens nicht nur übersteht, sondern vielleicht sogar gestärkt daraus hervor geht – eine Liebe, die nicht nur bleibt, sondern sich vertiefen und wachsen kann. Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Hochzeitspaare sich genau dies wünschen, wenn sie beschließen, eine Ehe einzugehen: eine Liebe, die bleibt und die ein tragfähiges Fundament bildet für viele Jahre und für eine eventuell wachsende Familie. Weiterlesen