Nah – Näher – der Nächste

Nähe ist komplex. Wirklich? Nähe ist, wenn man sich nicht fern ist – Nähe ist also das Gegenteil zu Distanz. Aber wie genau definieren wir Nähe und Distanz? Und was bewirkt die Nähe? Wo erlebe ich Nähe oder auch Distanz? Hier tun sich einige Fragen auf, die zeigen: Es ist doch komplexer als gedacht. Weiterlesen

Gute Wünsche für die Sommerzeit

Am Morgen, als es noch dunkel war, verließ Jesus die Stadt. Er ging an einen einsamen Ort und betete dort. (Markus 1,35)

Es ist Sommerzeit – eine Zeit mit ganz spezifischen Geräuschen, Vogelgezwitscher vor allem morgens und abends und mit dem Zirpen von Grillen, eine Zeit voll duftender Rosen und dem besonderen Geruch, wenn Regen auf warmen Boden fällt… Eine Zeit, in der wir uns danach sehnen, hinaus in die Natur zu kommen, am liebsten natürlich an den Ferienstrand oder in die Berge. Aber ich glaube, auch wenn man zu Hause bleibt, gibt es viele Möglichkeiten, den Sommer zu genießen und Orte zu finden, an denen man abschalten und sozusagen die Seele baumeln lassen kann – auch hier, mitten in der Stadt. Wie wichtig diese sogenannten „Auszeiten“ sind, hat uns auch Jesus schon vorgelebt. Weiterlesen

Hoffnung, die im Kleinen wurzelt

Der Herr ist den Lebenden und den Toten gnädig. (Ruth 2,20)

Gelegentlich finden sich in biblischen Erzählungen (nach meinem Eindruck besonders im „Alten“ Testament) programmatische Sätze, die weit über ihren eigentlichen Zusammenhang hinausreichen. Auf solch einen Satz bin ich in Zeiten der Online-Gottesdienste gestoßen. Vielleicht wäre ich sonst achtlos daran vorübergegangen. Da sagt Noomi, eine in die Heimat zurückgekehrte leidgeprüfte Flüchtlingsfrau, zu ihrer Schwiegertochter: „Der Herr ist den Lebenden und den Toten gnädig“ (Ruth 2,20). Weiterlesen

Du lässt die Ängste schwinden

Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches 3 und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. (Jona 2,3)

Der ganze Fisch war voll Gesang – so lautet der Titel einer Nacherzählung der Jona-Geschichte in Gedichtform von Klaus-Peter Hertzsch. Einfach wunderbar – und sehr treffend. Denn genau darum geht es im ersten Kapitel des Jona-Buches: Jona bekommt den Auftrag von Gott, nach Ninive zu gehen und den Menschen dort zu verkünden, dass Gott nicht länger zusehen möchte, wie sie ihr Leben führen. Da liegt einfach zu viel im Argen. Weiterlesen

Pfingsten: Gottes Geist nimmt Wohnung mitten unter uns

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. (Johannes 14,23 )

Pfingsten – unser Gott schickt seinen Geist und macht sich auf, um unter uns Wohnung zu nehmen. Ein wunderbares Bild, ein wunderbarer Tag: Zuspruch, Ermutigung, Begleitung durch unseren Gott, der uns die Kraft schenkt, die wir brauchen – Tag für Tag, Nacht für Nacht. Denn: Gott nimmt Wohnung unter uns. Und doch ist es in diesem Jahr auch ein Tag, an dem wir Abschied nehmen müssen von einem Ort, an dem wir unzählige Gottesdienste gefeiert und Zeit miteinander und füreinander verbracht haben: Abschied von der Versöhnungskirche. Weiterlesen

Aus dem Abschied wird ein Neuanfang

Jesus führte sie aus der Stadt hinaus bis nach Betanien. Dann hob er die Hände und segnete sie. Und dann, während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie warfen sich vor ihm auf die Knie. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. (Lukas 24,50-53)

Mit dieser Geschichte beendet Lukas sein Evangelium. Es ist offenbar auch das Ende der Geschichte Jesu hier auf Erden. Doch es liegt etwas in der Luft. Viel mehr als nur ein Abschied. Eine Hoffnung – nicht erklärbar und doch deutlich zu spüren.

Das hat schon mit dem Ort zu tun, an den Jesus sie geführt hat: Betanien Hier lebte der Freund Lazarus und hier starb er auch. Bis Jesus kam und alles Dagewesene auf den Kopf stellte. Aus dem Abschied war ein Neuanfang geworden. Im Namen Gottes fand Lazarus zurück ins Leben. Weiterlesen

Gottes Lied bringt uns in Bewegung

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder … Singet, rühmet und lobet! (Psalm 98)

Man muss in diesen Tagen nur hinaussehen, um zu verstehen, was der Psalmist meint: der Frühling bringt Leben und Farbe in diese Welt. Das Erwachen rings um uns herum tut gut – zumal in unseren schwierigen Zeiten. Man hat das Gefühl, dass dieses Leben und diese Farben auf die Menschen übergehen und mehr als nur hier und da ein Lächeln in die Gesichter zaubert. Es liegt trotz aller Beschwernisse dieser Zeit zuweilen eine Leichtigkeit in der Luft. Und eines wird uns in alledem auch wieder bewusst: Es gibt sie tatsächlich, diese Sehnsucht danach, wieder gemeinsam zu singen. Weiterlesen

Über die guten Hirten

Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war. (Hesekiel 34,12)

Die Worte des Propheten sprechen in die Geschichte Israels hinein. Das Volk ist zerstreut und soll wieder zusammengeführt werden, aber es mangelt an guten Hirten. Sie sollen aus dem babylonischen Exil nach Hause kommen auf die Berge Israels. Gott lässt Hesekiel verkünden, dass er die Sache selbst in die Hand nehmen will. Weiterlesen

Wer Jesus war und wer er für uns sein kann

Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Als sein Sohn steht er über der ganzen Schöpfung und war selbst schon längst vor ihr da. (Kolosser 1,15)

Lassen Sie diesen Vers einen Moment auf sich wirken. Vielleicht ahnen Sie, dass er nicht so einfach dahin geschrieben worden ist. Dieser Vers aus dem Kolosserbrief leitet einen Hymnus ein, indem beschrieben ist, wer Jesus war und wer er für uns sein kann. Die Worte sind überschwänglich. Sie setzen gedanklich Himmel und Erde in Bewegung, um zu beschreiben, welch zentrale Stellung Jesus für Menschen einnimmt, die ihm vertrauen und glauben. Sogar bei Erschaffung der Erde waren Liebe und Hingabe Jesu Christi schon zugegen. Weiterlesen

Mit Gott das Tuch des Lebens weben

Denn in ihm leben, weben und sind wir. Wir sind seines Geschlechts. (Apostelgeschichte 17,28)

Diese Worte stammen aus der berühmten Rede des Apostels Paulus in Athen. Als Paulus dort die vielen Götterstatuen sieht, wird er wütend, und er versucht, den Menschen den wahren Gott, unseren Gott, vorzustellen. Gott, der mit seinen Menschen ständig in Kontakt sein will. Der nicht als Statue in einem Tempel angebetet werden möchte. Der möchte, dass wir ihn fühlen und finden können. Der immer da ist. Damals wie heute. Mitten unter uns.

Paulus war Tuchweber von Beruf und deshalb wählt er ein Bild, das ihm gut bekannt ist und mich immer wieder fasziniert: In ihm leben und weben und sind wir. Wir leben nicht nur durch Gott oder von ihm, sondern in ihm. Er ist in uns, bei uns und mit uns. Überall, wo wir sind. Egal, was um uns herum geschieht. Er lässt uns nicht allein. Wir können ihn spüren, in unseren Herzen, in unserer Seele. Weiterlesen