Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich

Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. (Lukas 1,30)

Vermutlich kennen Sie alle die Geschichte von dem Engel, der eines Tages ein junges Mädchen besucht. Ungeheuerliches hat er ihr mitzuteilen. Sie wird schwanger werden – und ehe sie diesen Satz verdaut hat, kommt schon gleich die nächste Botschaft: Dein Kind wird ein ganz besonderes sein.

Was wird Maria gedacht haben? Sicher, sie hatte einen Freund und vermutlich wollten sie auch eine Familie gründen, aber doch nicht jetzt – so plötzlich. Widerspruch regt sich in ihr: Wie kann das sein? Weiterlesen

Eigentlich ganz einfach – und doch so schwer

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott, der Herr, von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)

Der Prophet Micha spricht das aus, was ich eigentlich weiß. Das, was mir als Christin klar sein müsste: Du weißt, was du tun sollst. Du bist Gottes geliebtes Kind. Er liebt dich, so wie du bist. Dessen kannst du gewiss sein. Du wirst geliebt. Immer und überall. Das macht dich frei und gibt dir Kraft: Gib seine Liebe weiter.

Liebe üben. Klingt ganz einfach, ist aber so schwer: Gottes Wort halten, immer und überall. Seine Gebote als ständige Richtschnur nehmen. Die Verantwortung, die Gott uns vor die Füße legt, übernehmen und dann nach besten Wissen und Gewissen, mit Glauben und Gottvertrauen das Leben gestalten. Weiterlesen

In einer WG mit Gott | In Zeiten von Corona #4

Der Herr deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes. (Psalm 27,5) – Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen: denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark. (2. Korinther 12,10) | Herrnhuter Tageslosung für den 20. März 2020

„Mensch sein heißt: als Sterblicher auf Erden sein, heißt: wohnen“ – so der Philosoph Martin Heidegger. Und Antoine de Saint-Exypery meinte: „Vor allem bin ich einer, der wohnt“. Wohnen gestaltet unser Leben: zuerst im Mutterleib, dann in den vielen Wohnungen, die wir beziehen und uns zur Heimat machen und schließlich als Hoffnung, bei Gott eine bleibende Wohnung zu haben nach dem Tod.

Mit unseren Wohnungen verbinden wir Geborgenheit und Schutz, Sicherheit und Intimität. Keine Wohnung zu haben ist schrecklich – denken wir an das Schicksal der Flüchtlinge in aller Welt. In unwohnlichen Häusern leben zu müssen – wie Menschen in Favelas oder unter Brücken – entfremdet von sich selbst und von anderen. Weiterlesen

Mit Gelassenheit und Gottvertrauen

Ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. (Römer 8,18)

Der Philosoph Friedrich Nietzsche hat einmal geschrieben: „Die Christen müssten mir erlöster aussehen. Bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.“ Und er hat damit einen wunden Punkt angesprochen. Man sieht und merkt uns Christinnen und Christen, das Glück Gottes Kinder zu sein, oft nicht an. Eher befremdet es uns, wenn Menschen glückselig lächelnd von ihrem Glaubensglück erzählen und wir werden vorsichtig, ob da nicht einer bei einer Sekte gelandet ist.

Das ist vermutlich aber auch nicht, wonach Nietzsche gefragt hat. Es ging ihm wahrscheinlich um eine im Glauben gründende Gelassenheit – einen wahrnehmbaren Unterschied zur Getriebenheit des Menschen. Loslassen können ist eine Lebenskunst, die Jesus den Menschen nahegelegt hat: Sorgt euch nicht um die Zukunft, vertraut auf Gott. Weiterlesen

Herzenswunsch

Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. (1. Könige 3,12)

Wenn Sie einen beliebigen Wunsch frei hätten: Was würden Sie sich am meisten wünschen? – Vielleicht: Gesundheit, ein gesichertes Auskommen oder Frieden? Die Bibel erzählt dass sich Salomo als junger König von Israel von Gott etwas wünschen darf (1. Könige, Kapitel 3). Und: „Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben!“ Ein gehorsames Herz?! Mal ehrlich, wäre uns so ein Wunsch in den Sinn gekommen? Aber Salomo weiß: nur mit Gottes Hilfe ist er seiner verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen. Nur im Gehorsam auf Gottes Gebote kann er erkennen, was richtig und falsch ist, um das Volk nach Gottes Willen zu regieren. Weiterlesen

Die Farbe Grau – oder: wie ich die Mittelmäßigkeit lern(t)e

Ich denke in Kontrasten: Schwarz oder Weiß. Das sind meine Farben.
Ich lebe „Schwarz und Weiß“: Ich suche zuerst den Fehler bei mir – zumindest meinen Anteil am Scheitern will ich wissen. Ich will mich nicht herausreden damit, dass andere auch nicht besser sind als ich.
Ich möchte mir keine Lebenslügen gönnen – denn: ich möchte an meinem Schicksal selbst schuld sein.
Ich denke die Dinge zu Ende. Und darauf bin ich stolz.
So bekomme ich die Dinge zu fassen. Bekomme in den Griff, was mir widerfährt. Das gibt mir Unabhängigkeit und das gute Gefühl, die Kontrolle zu haben über mein Leben. Weiterlesen

Die Taufe: Stiftung Gottes, Zuspruch seiner Liebe

Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28, 19-20)

Die Taufe ist das, was uns Christinnen und Christen verbindet: Durch die Zeiten – mit unseren Vätern und Müttern im Glauben, die vor uns waren und mit denen, die nach uns kommen werden. Gemeinsam legen wir auf denselben Grund unser Vertrauen ins Leben: Jesus Christus ist unser Herr. Ihm vertrauen wir uns an. An ihn klammern wir uns – im Leben und im Sterben. Und dies gilt auch durch die verschiedenen Kirchen, Konfessionen, Denominationen. Egal, wie unterschiedlich ihre Schwerpunkte, ihre Lebensformen, ihre Ausdrucksformen und ihre Glaubenspraxis auch sind, gemeinsam ist: alle sind getauft!

Die Taufe verbindet – schließt zusammen – schafft unlösbare Gemeinschaft. Selbst dann noch, wenn die einzelnen Menschen sich vielleicht gar nicht gut leiden mögen, sich fremd sind und vielleicht auch bleiben (wollen). Denn die Gemeinschaft, die durch die Taufe entsteht, ist keine Sympathiebekundung, kein Freundesbund: Sie ist Gabe Gottes. Sie ist Stiftung Gottes. Weiterlesen

reFORMation – transFORMation

Bildung war für die Reformatoren besonders wichtig. Zu Luthers Zeit konnten nur wenige Menschen lesen und schreiben. Bildung gehörte zu den Privilegien des Adels und der Geistlichkeit. Luther fand das ungerecht, er machte sich stark für Bildungsgerechtigkeit. Jeder sollte aus seiner Sicht lesen und schreiben können, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht. Dank der Reformatoren, vor allem Luther und Melanchthon, entstand eine regelrechte Bildungsbewegung und es kam zu zahlreichen Schulgründungen.

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Hey Kinder, was denkt ihr über Gott?

In den Morgenkreisen unseres Familienzentrums kommen die Kinder über Gott und die Welt ins Gespräch. Unsere Kinder sind kleine Philosophinnen und Philosophen! Ihre Aussagen bringen uns zum Schmunzeln, deshalb ist ihnen nur wenig hinzuzufügen. Der Glaube der Kinder ist unerschütterlich, stark und richtig. Sie haben das „Weltwissen“ in sich. Sie finden mit ihren Worten eine Mischung und Zusammenführung ihres „Kinderglaubens“, der von Wahrheit, Erfahrungen, gewagter Theorien, Lebendigkeit, Phantasie und Vertrauen geprägt ist. Damit lassen sie uns an ihrer Welt teilhaben. Weiterlesen

Ein Psalm des Vertrauens

Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht. Schild und Schutz ist dir seine Treue. (Psalm 91,4)

Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht – Hunger, Verfolgung und Gewalt bedrücken sie. Mit Sorge sehen wir, dass die guten Gaben Gottes, Nahrung, Auskommen und Wohnung, Millionen von Menschen verwehrt sind.

Die Bibel ist voll von Geschichten der Flucht und der Migration: Jakob, der aus familiären Gründen flieht; oder Josef und Maria, die nach Jesu Geburt Schutz in Ägypten suchen. Die Geschichten weisen uns darauf hin, dass Flucht – und Migrationserfahrungen immer eine Herausforderung für den Glauben bedeuten.

Auch viele der älteren Menschen hier im Ruhrgebiet haben eine bewegende Fluchtgeschichte hinter sich. Die Vertreibung aus der Heimat, die Gefahren auf dem Fluchtweg und die schweren Anfänge in der neuen Umgebung sind für sie prägend geworden. Weiterlesen