Wie immer, gab es in Oberhausen am Reformationstag 2016 einen zentralen Gottesdienst. Die Predigt hielt eine Oberkirchenrätin, die aus Düsseldorf gekommen war. Sie begann ihre Predigt folgendermaßen: Sie sei zu einem vorbereitenden Gespräch über Fragen des Reformationsjubiläums nach Amerika geflogen. In New York habe sie der Zöllner gefragt, was ihr Geschäft in Amerika sei. Sie habe etwas gesagt in Richtung Reformation und Martin Luther. Darauf der Zollbeamte: „Dann sind Sie hier falsch. Fliegen Sie weiter nach Atlanta, da ist das Grab von Martin Luther King.“
Mit dem Martin Luther, mit dem wir es im Jahr 2017 zu tun haben, konnte der Mann offensichtlich nichts anfangen. Und meine Vermutung ist, dass viele mit Verlegenheit oder Unverständnis reagieren würden, wenn man sie bei uns zu Luther und der Reformation befragen würde. Was ist davon in unserer Gesellschaft gegenwärtig? Oder richtiger gefragt: Was weiß ich davon? Was berührt mich? Was freut mich? Was macht mich dankbar? Weiterlesen