Der Weg ist das Ziel

Sende dein Licht und deine Wahrheit! Sie sollen mich sicher führen. (Psalm 43,3)

Der Weg ist das Ziel – dieses Wort ist wohl mehr als ein abgedroschener Werbespruch von Reiseanbietern und Wandervereinen. Denn daraus spricht die Erfahrung, dass man in seinem Leben buchstäblich schon einen Schritt weiter ist, wenn man sich denn einmal auf den Weg gemacht hat. Nicht erst am Endpunkt des Weges, sondern schon unterwegs erleben wir, was guttut, was ermutigt, was einen zur Ruhe kommen lässt. Weiterlesen

So geht Zahltag bei Jesus

Am Zahltag gab es früher die Lohntüte. Der Arbeitnehmer erschien im Lohnbüro und erhielt den Lohn für seine geleistete Arbeit in barer Münze in einer Papiertüte in die Hand gedrückt. Wenn die daheim wartende Ehefrau Glück hatte, erschien der Gatte dann ohne längeren Umweg in die Kneipe mit dem kompletten Inhalt der Tüte am heimischen Herd – notfalls musste Mutti den Ernährer aber auch am Tresen einsammeln gehen, wenn denn der Monat noch gerettet werden sollte.

Der Lohn für das, was man geleistet hat. Soweit menschliche Zahltage. Bei Gott funktioniert das System Zahltag anders, davon erzählen so einige Beispiele in der Bibel. Denken Sie nur an die Aufregung der Arbeiter im Weinberg, als sie bemerken, dass alle dieselbe Bezahlung erhalten haben – egal, wie viele Stunden sie geschuftet hatten! Das war nach menschlichen Maßstäben doch total ungerecht! Weiterlesen

Mit Jesajas Zuspruch gegen die Corona-Müdigkeit

Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jesaja 40,31)

Wie geht es Ihnen heute? Und wie ist es Ihnen ergangen in den letzten Wochen und Monaten? Fühlen Sie sich vielleicht auch inzwischen ein bisschen müde und kraftlos? Beinahe täglich neue Verordnungen und Bestimmungen. Seit einigen Wochen immer weitere Lockerungen, die vor allem unsere Familien in der letzten Zeit vor beinahe täglich neue Herausforderungen stellten. Lange Zeit keine Schule, in den Kitas nur Notbetreuung und dann die langsame Öffnung und immer wieder das Wort „Regelbetrieb“, der aber doch natürlich in dieser Zeit keiner sein konnte. Weiterlesen

Lasst uns das Zuhören neu einüben!

Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. (Jakobus 1,19)

„Mir hört doch sowieso keiner zu!“ Kennen auch Sie diesen Satz? Mir selber ist er in den zurückliegenden Monaten immer wieder begegnet – als Statement der „Unerhörten“, von denen es auch in unserer Stadt viele gibt. Menschen, die sich zunehmend verlassen fühlen. Die täglich die Erfahrung machen, dass ihre Interessen, ihre berechtigten Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Sicherheit und Wohlstand nicht gesehen werden oder sogar bedroht erscheinen. Und die mit ihren Lebensentwürfen in den Medien und der Politik, und eben auch in unseren Kirchengemeinden manchmal nicht oft genug vorkommen – ein Problem, das das friedliche Miteinander in unserer Stadt zunehmend belastet, wie ich meine. Weiterlesen

Kleine Fische, große Wirkung

Die geschwisterliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Seid eines Sinnes untereinander. (Römer 12,9-16)

Ungewohnt. Wir sitzen doch sonst in Reihen hintereinander. In der Kirche haben manche sogar ihre Lieblings-Bank. Ihren festen Platz. Hier, im Gemeindesaal, ist natürlich sowieso alles anders – und jetzt sitzen wir auch noch im Kreis. Die Sitzordnung heute ist wie eine Auslegung unseres Textes aus dem Römerbrief: Um sich mit dem anderen freuen zu können oder um mit dem anderen weinen zu können – muss ich ihn sehen. Muss ich ihm oder ihr ins Gesicht sehen können. Dann sehe ich vielleicht, dass Frau X. heute gar nicht so munter lächelt wie sonst. Oder bemerke, dass  Herr Y. ein bisschen blass ist. Und ich kann fragen: Was ist los? Wie geht’s? Ist was passiert? Einander sehen, einander wahrnehmen. „Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor“ – das gelingt dann vielleicht. Weiterlesen

Ein jeder sehe auf das, was dem anderen dient

Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. (Philipper 2,3-4)

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber bei mir haben diese Verse aus dem Brief, den der Apostel Paulus an die Philipper schreibt, so richtig gesessen! Ich finde mich so gar nicht darin wieder, weil ich im Moment auf Krawall gebürstet bin. Denn in dem Heim, in dem meine Schwester lebt, läuft es gerade nicht so rund, und das bringt mich ganz ordentlich auf die Palme. Da bin ich gar nicht einmütig und liebevoll, da bin ich – positiv formuliert – höchst engagiert, da kämpfe ich. Und es ist mir am Ende auch nicht wichtig, ob die Menschen mich dort mögen oder nicht. Meiner Schwester soll es gutgehen. Um das zu erreichen, bin ich im Moment so gar nicht handzahm, wie eine Bekannte das nennen würde, sondern richtig rebellisch.

In diese Stimmung hinein also dieser Text, der mich jäh auszubremsen scheint, zumindest ins Stolpern bringt, nachdenklich macht und mich auch kritisch hinterfragt. Um wen geht es hier, wenn du kämpfst? Geht es wirklich um Nedde, meine Schwester, oder doch um mich selbst? Geht es um Verbesserungen für Nedde oder um die eigene Ehre? Weiterlesen

Gottes Telefonnummer

Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! (Philipper 4,6)

Was tun Sie, wenn Ihnen die Sorgen den Schlaf rauben? Manchmal hilft schon ein guter Milchkaffee, eine kleine Ruhepause im hektischen Trubel, damit man sich wieder fokussieren kann. Das Gedankenkarussell unterbrechen, tief durchatmen, neu denken. Oder Yoga. Oder eine Folge der Lieblingsserie. Ein Telefonat mit der besten Freundin. Was auch immer Ihr Rezept ist, es ist gut, zu wissen, was die Seele streichelt, wenn das Leben mal wieder ein paar Haken schlägt. Gerade, wenn es ein heftiger linker Haken ist. Die Bibel gibt uns auch ein „Rezept“ zum Seele Streicheln: Beten. Klingt simpel, ist es im Grunde auch, aber wer es ausprobiert hat, weiß, wie wohltuend es ist. Weiterlesen