Pessimismusfasten

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. (Lukas 12,22-23)

Schwarzsehen ist leicht: Nachrichten gucken, die Zeitung aufschlagen, die Nachbarin fragen, wie es ihr geht oder die Statistik der Gemeindegliederzahlen der letzten Jahrzehnte studieren. Dazu noch ein überzeugtes „Früher war alles besser!“ und die Gegenwart sieht düster aus, ganz zu schweigen von der Zukunft. Mein Lieblingsradiosender „Cosmo“ sendet jeden Morgen die „Daily Good News“, die täglichen guten Nachrichten, denn die gibt es ja auch! Doch die größte Aufmerksamkeit gilt nach wie vor den schlechten Nachrichten, den Katastrophen und den Niederlagen. Schwarzsehen ist leicht und hat einen größeren Marktwert.

Die Fastenaktion der Evangelischen Kirche setzt in diesem Jahr auf das Motto „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus!“ Es geht darum, wenigstens für einige Zeit, all die Zukunftsängste und das Misstrauen zu überwinden. Es geht um die Lust, Hoffnung und Zuversicht zu entdecken. Schwarzmalerinnen und Pessimisten aufgepasst, denn das Glas ist noch mindestens halb voll! Weiterlesen

Unsere endgültige Heimat ist bei Gott

So mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gebe… Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt. (Josua 1,2-3.5-6a)

Das Thema „Heimat“ hat zurzeit Hochkonjunktur. Es ist so wichtig, dass es inzwischen sogar ein Heimatministerium gibt. Aber was macht Heimat eigentlich aus? Die Landschaft, in der ich geboren und aufgewachsen bin, die vertrauten Straßenzüge des Stadtteils, in dem ich wohne, die Menschen, die mir wohlgesonnen sind und mit denen ich mein Leben teile? Weiterlesen

Jona | Vom Aufbrechen #2

Aufbrechen und losgehen, das machen Menschen überall und zu allen Zeiten. Auch die Bibel erzählt davon, dieses unglaubliche Aufbruchsbuch. Sie erzählt von Leuten, die aufgebrochen sind, freiwillig oder unfreiwillig, ängstlich, zögerlich, mutig, begeistert. Drei von ihnen kommen hier in dieser Woche zu Wort – heute: Jona. Weiterlesen

Abraham | Vom Aufbrechen #1

Aufbrechen und losgehen, das machen Menschen überall und zu allen Zeiten. Auch die Bibel erzählt davon, dieses unglaubliche Aufbruchsbuch. Sie erzählt von Leuten, die aufgebrochen sind, freiwillig oder unfreiwillig, ängstlich, zögerlich, mutig, begeistert. Drei von ihnen kamen bei einem Feierabendgottesdienst in der Königssteeler Friedenskirche zu Wort. Ihre Geschichten begleiten uns hier durch die nächsten Tage – den Auftakt macht Abraham. Weiterlesen

Österlicher Klimawandel

Ostern ist das älteste Fest und eigentlich auch das wichtigste für die Christenheit. Ostern ist jedoch längst nicht so populär wie Weihnachten. Weihnachten kann sich jeder vorstellen, in der Bibel wird die Geburt im Stall zu Bethlehem anrührend und ausführlich ausgestaltet. Die Auferstehung Jesu dagegen können wir uns nur schwer vorstellen. Mit Blick auf Ostern lässt uns die Bibel viel Deutungsfreiheit, die Evangelien schreiben wenig über die Auferstehung des toten gekreuzigten Jesus.

Auch von Jesus selbst wird das Ostereignis nicht beschrieben, nur angekündigt. Das jedoch, was erlebt und erfahren wurde in der Begegnung mit Jesus, wurde über Jahrhunderte weitererzählt – jeweils in der Sprache und den Bildern der Zeit. Weiterlesen

Eine Frage der Perspektive

Sommerferienzeit – Reisezeit! Mancher Thailand-Resident, manche Thailand-Residentin verbringt im Sommer einige Wochen oder sogar einige Monate in Europa. Und für manche der „Expat(riate)s“ und ihre Familien bedeutet der Sommer auch das Ende des Arbeitsverhältnisses in Thailand: Einmal mehr Abschiednehmen, Umzug zurück in das Heimatland oder in einen weiteren ausländischen Einsatzort. Und in diese ganzen Aufbruchs- und Umzugsbilder mischen sich in diesem Jahr Berichte und Bilder von Menschen in überfüllten Flüchtlingsbooten im Mittelmeer oder in der Andamanen-See. Auch sie sind aufgebrochen, aber unter ganz anderen Umständen. Aus Lebensverhältnissen, die für sie aus verschiedenen Gründen unerträglich wurden. Und mit großen Risiken – nicht wenige bezahlen diesen Aufbruch mit ihrem Leben. Weiterlesen

Wegzehrung für Lebenshungrige

Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das der HERR euch zu essen gegeben hat. (2. Mose 16,15)

Irgendwann ist es genug. Da gibt es Ereignisse, Erfahrungen, Erkenntnisse, Schicksalsschläge – wie wir es nennen, und nichts ist mehr so, wie es war. Veränderungen sind notwendig oder gar ein Aufbruch. Der Aufbruch aus den Umständen, die mich gefangen halten, die mir die Luft zum Atmen nehmen, mir das Leben schwer machen, und: der Aufbruch aus mir selbst. Die Erkenntnis: du musst ein anderer werden, so geht es nicht mehr weiter. Es sieht aus wie Flucht, aber es ist Veränderung, Aufbruch, ein Aufbruch „ins gelobte Land“. Endlich wieder atmen können. Endlich wieder ich selbst sein. Weiterlesen