Dieser Beitrag wurde 141 mal aufgerufen

Schee war’s – Schön war es!

Wie zahlreich sind deine Werke, Herr. In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll von deinen Gütern. (Psalm 104,24)

Hatten Sie einen schönen Sommer? Heute hörte ich als Antwort auf diese Frage: „Was denn für ein Sommer? Wir hatten doch bis jetzt noch gar keinen.“ Ja, das kommt darauf an, was man unter Sommer versteht, was zum Sommer unbedingt dazu gehört. Besseres Wetter ja, vielleicht, aber der viele Regen bei uns hat der Natur doch auf jeden Fall gutgetan.

Für die Kinder und Jugendlichen unter uns gehören zum Sommer natürlich unbedingt die Sommerferien dazu. Da könnte ich also einfach fragen: Hattet Ihr schöne Ferien? Und vielleicht antworten dann einige oder sogar viele von Euch: Ja, aber zu kurz… Und – wie haben Sie denn nun den Sommer erlebt? Konnten Sie vielleicht schöne Ausflüge unternehmen? Freund*innen und oder Verwandte besuchen? Vielleicht haben Sie auch verreisen können, in die Berge oder ans Meer – hier in Deutschland – oder vielleicht hat es Sie auch irgendwohin in die Ferne gezogen.

Und – hatten Sie eine schöne Zeit? Vielleicht können Sie ja jetzt aus vollem Herzen sagen: Schön war es! Oder wie man in Süddeutschland zu sagen pflegt: Schee war’s! Man konnte mal abschalten, die Seele baumeln lassen. Man hatte einfach einmal Zeit für Dinge, für die man sonst im Alltag keine Zeit hat oder sich keine Zeit nehmen kann.

Wie zahlreich sind deine Werke, Herr. In Weisheit hast du sie alle gemacht. Die Erde ist voll von deinen Gütern.

So heißt es in Psalm 104, Vers 24. Man kann eine Menge entdecken in Gottes wunderbarer Welt. Dieses Gebet ist wie ein großer Spaziergang durch die Natur. Und der Beter glaubt fest daran, dass Gott es gleichermaßen gut mit uns allen meint und für uns sogt – für Mensch und Tier. So heißt es einige Verse zuvor:

Quellwasser schickst du die Täler hinab. In Bächen fließt es zwischen den Bergen dahin. Alle Tiere auf dem freien Feld trinken daraus, auch die Wildesel löschen dort ihren Durst. Die Vögel des Himmels bauen Nester an ihren Ufern, in den Zweigen trällern sie ihr Lied. Für das Vieh lässt du Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen. So kann die Erde Brot hervorbringen und Wein, der das Menschenherz erfreut.

Wenn ich diese Verse lese, habe ich fröhliche Bilder vor Augen. Ich sehe einen blauen Himmel, Tiere, die hier so wunderbar in Freiheit beschrieben werden. Höre die Bächlein rauschen, habe Vogelgezwitscher im Ohr, Kühe, die auf der Weide Gras rupfen, und lachende Menschen auf einem bunten Fest. Mal keine Sorgen und kein Stress. Mal nicht nachdenken über den Klimawandel, über Kriege und Krisen. Schee war’s – Schön war es!

Ich wünsche uns, dass wir solche Zeiten immer wieder erleben dürfen. Uns hin und wieder fallen lassen können, in die weit ausgebreiteten Arme unseres Gottes, der für uns alle nur das Beste möchte, der einst in Weisheit alles geschaffen hat. Dann ist auch wieder genug Kraft für den Alltag da, mit allen Sorgen und Belastungen.

Immer mal wieder zurückzudenken an diese Momente, die schön waren – ich glaube, das tut gut!

Sabine Grüneklee-Herrmann