Karfreitag … traurig sein, Sterben aushalten. Am Kreuz von Golgatha und überall, wo Menschen ihr Kreuz tragen müssen. Der eine begleitet als ehrenamtlicher Hospizhelfer eine todkranke Frau. Die andere ist als Geflüchtete nach Deutschland gekommen und sieht, wie ihre geliebte Heimat Schauplatz von Krieg und Zerstörung ist. Der andere ist verzweifelt und fühlt sich allein wie Maria am Fuß des Kreuzes, die um ihren Sohn trauert.

Jedes Jahr gehe ich ihren Weg zum Kreuz mit. Und ahne, wenn Gott Jesus vom Tod auferweckt – dann kann sich ALLES zum Guten wenden. Dann lohnt es sich weiterzumachen und für Menschenwürde, für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten. Dann darf auch mein Traurigsein heute etwas vom guten Ausgang aller Wege ahnen. Davon, dass Tränen auch wieder getrocknet werden und der Gott, der Jesus bis in den Tod hinein begleitet hat, auch an meiner Seite ist. Es ist mir versprochen: die Liebe ist stärker als der Tod (1. Kor. 13.13).