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Gute Wünsche für die Sommerzeit

Am Morgen, als es noch dunkel war, verließ Jesus die Stadt. Er ging an einen einsamen Ort und betete dort. (Markus 1,35)

Es ist Sommerzeit – eine Zeit mit ganz spezifischen Geräuschen, Vogelgezwitscher vor allem morgens und abends und mit dem Zirpen von Grillen, eine Zeit voll duftender Rosen und dem besonderen Geruch, wenn Regen auf warmen Boden fällt… Eine Zeit, in der wir uns danach sehnen, hinaus in die Natur zu kommen, am liebsten natürlich an den Ferienstrand oder in die Berge. Aber ich glaube, auch wenn man zu Hause bleibt, gibt es viele Möglichkeiten, den Sommer zu genießen und Orte zu finden, an denen man abschalten und sozusagen die Seele baumeln lassen kann – auch hier, mitten in der Stadt. Wie wichtig diese sogenannten „Auszeiten“ sind, hat uns auch Jesus schon vorgelebt.

Immer wieder wird in den Evangelien beschrieben, wie Jesus sich an einen stillen Ort zurückzieht. Sein Arbeitspensum ist eben auch enorm. Pausenlos ist er im Einsatz. Ständig ist er gefordert, um für die Menschen da zu sein. Zuhören, aufrichten, annehmen und von Gottes Liebe erzählen… Wo auch immer bekannt wird, dass er in der Nähe ist, belagern und bestürmen sie ihn. Sie beanspruchen seine Kräfte, seine Hoffnung, seine Zuversicht und Liebe. Und er schenkt ihnen, so viel sie brauchen.

Aber auch Jesus scheint all das viel Kraft zu kosten. Auch er ist manchmal müde, wie wir in der Geschichte über die Sturmstillung (Markus 4,35-5,1) eindrucksvoll erfahren. Und so benötigt auch er Rückzugsorte. Seine Kraftquelle ist dabei wohl vor allem das Gespräch mit Gott, das er in Stille und Einsamkeit sucht.

Hinter uns liegen anstrengende Wochen und Monate. Welche sind Ihre Kraftquellen in diesen Zeiten? Vielleicht ist es auch das Gespräch mit Gott, dem wir alles anvertrauen dürfen, was uns auf der Seele liegt: Unsere Erschöpfung, unsere Fragen und Ängste… Vielleicht ist es ein Treffen mit der Familie oder mit Freund*innen.

Endlich ist vieles wieder möglich. Vielleicht ist es zudem auch ein Spaziergang durch die Gruga oder am Baldeneysee. Eben das Aufsuchen eines Sehnsuchtsortes, an dem wir uns wohl und geborgen fühlen, wo wir abschalten und entspannen können.

Ich wünsche uns allen, dass wir unsere ganz persönlichen Kraftquellen finden und aufsuchen können. Und wo auch immer das sein mag, Gott wird uns überall hin begleiten und er freut sich mit uns, wenn es uns (wieder) gut geht. Da bin ich mir sicher.

Wir beten:

Wir bitten Dich, guter Gott, schenke uns in den kommenden Sommerwochen eine Zeit, die uns guttut. Schenke uns eine Zeit, die wir bei unseren Familien oder mit Freund*innen verbringen können. Schenke uns eine Zeit zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Zu-sich-selbst-finden. Lass uns dazu Orte hier in Essen und auch anderswo finden, die uns zu Kraftquellen werden können. Amen.

Sabine Grüneklee-Herrmann