Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. (Sacharja 4,6)
In einigen Tagen feiern wir Christen das Pfingstfest. Ein Fest, von dem ich glaube, dass es nur noch von wenigen Menschen wahrgenommen wird. Die meisten schätzen das lange Wochenende, verursacht durch den Pfingstmontag. Gäbe es den nicht, wäre das Pfingstfest wahrscheinlich schon bei vielen völlig in Vergessenheit geraten.
Pfingsten, so wird in der Apostelgeschichte erzählt, kam der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herab.
Während sich Weihnachten und auch Ostern gut vermarkten lassen – die Geschäfte sind ja voll mit entsprechenden Waren und speziellen Süßigkeiten – sieht man zu Pfingsten nichts. Was kann da auch vermarktet werden? Mit „Geistesblitzen“ ist wohl kein Geschäft zu machen! Eigentlich schade, obwohl, gerade in dieser unruhigen Zeit, manchmal etwas mehr Geist durchaus willkommen wäre, mir scheint es jedenfalls so.
Doch nun im Ernst: Außer in der Pfingsterzählung der Apostelgeschichte, ist im Neuen Testament auch an anderen Stellen vom Heiligen Geist die Rede. Da wird zum Beispiel Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes schwanger und bei seiner Taufe im Jordan durch Johannes sieht Jesus den Heiligen Geist als Taube vom Himmel auf sich herabkommen. Ebenso findet in den Schriften des Alten Testamentes, der Geist Gottes Erwähnung. Beim Propheten Sacharja finden wir den Ausspruch: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“
Diese Beispiele zeigen uns, dass allein der Geist Gottes Änderung bewirken und Heil schaffen kann.
Mit Mitteln des Krieges und des Terrorismus, mit Waffengewalt und Verfolgung kann dagegen weder ein dauerhafter Friede noch Verständigung unter den Streitenden erreicht werden. Die Nachrichten, die wir täglich sehen und hören, bestätigen uns das, oft in grauenhafter Weise. Der menschenverachtende Krieg in Syrien, die Konflikte in Afrika und in Teilen Mittel- und Osteuropas, die Terroristen von Paris und Brüssel, die sich nicht aufhalten lassen durch Grenzen und Kontrollen, sie alle sprechen die Sprache des Hasses und der Intoleranz.
Der Heilige Geist wirkt dem entgegengesetzt. Er ist die Handlungskraft Gottes!
Dieser Geist ist es, der Verzweifelten Hoffnung bringt, Verzagte aufrichtet und Hasserfüllten Gedanken des Friedens eingibt „Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist“, lesen wir in der Apostelgeschichte. Die Jünger fingen an zu predigen, sie erzählten von Gottes großen Taten und: Jede und jeder verstand die Botschaft!
Das Wunder zu Pfingsten, es lässt uns hoffen! Wo Menschen einander vertrauen und verzeihen, wo die Hoffnung aufblüht, wo die Selbstgerechtigkeit, das Selbstmitleid weichen, da wirkt Gottes Heiliger Geist.
Dieser Geist ist nicht käuflich, es gibt ihn völlig kostenlos, wenn wir Gott darum bitten und uns ihm öffnen. Dann können wir ihn ganz konkret erleben, jede und jeder, ganz persönlich.
Frohe Pfingsten und eine schöne Zeit wünscht Ihnen
Ihr
Rolf Wessels