„Zuflucht gesucht“ – was hatte ich von diesem Thema unseres neu gestalteten Erwachsenentreffs erwartet? Die Situation von Flüchtlingen und Asylbewerbern in unserer harmonischen Adventszeit zu thematisieren, war sicherlich mutig. Obwohl… wir sind ja nicht bei irgendeinem Kneipenstammtisch, sondern in Kirchenkreisen. Da werden wir uns ja alle schnell einig sein, dass fremdenfeindliche Parolen in Deutschland nichts zu suchen haben, werden die Pegida-Bewegung mit einem Kopfschütteln bedenken und uns vornehmen, gleich morgen in den Schränken noch einmal nach warmer Kleidung oder Spielzeug für die nächste Flüchtlingsunterkunft zu schauen. Dann würden wir uns alle ganz gut fühlen und es bliebe sicher auch noch ein wenig Zeit, den Abend bei Gebäck und Glühwein harmonisch ausklingen zu lassen. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Kirchliches
Ich schäme mich des Evangeliums nicht
Ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt. (Römer 1,16 | Monatsspruch für den Februar)
Ist es Ihnen peinlich, im Alltag von Ihrem Glauben zu sprechen?
Im Berufskolleg in Wuppertal unterrichte ich Religion in einer Klasse für Installateure, lauter junge Männer unterschiedlichster Herkunft. „Was wissen Sie von Ihrem Glauben?“, fragte ich. Die direkte Antwort kam von den Muslimen. Sie kannten ihr Glaubensbekenntnis zu Allah und seinem Propheten. Die Christen hielten sich auffällig zurück. Auf Nachfrage gaben sie mir doch noch einige Auskünfte. Die Wissenslücken über den Glauben waren groß – bei allen Auszubildenden. Und wahrscheinlich ist das nicht nur bei ihnen der Fall. Weiterlesen
Wir müssen eine neue Sprache dafür finden, wie und an was wir glauben
Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen aus der Kirche ausgetreten wie schon lange nicht mehr. Woran liegt das und was ist dagegen zu tun? Antworten von Marion Greve, Superintendentin des Kirchenkreises Essen:
Warum sind so viele Menschen mit den Kirchen unzufrieden und treten aus?
Die aktuellen Austritte besorgen mich – wenngleich ich den Grund für die Austritte eher nicht darin sehe, dass Menschen mit der Kirche unzufrieden sind. Viele Menschen spüren keine enge Bindung mehr zur Kirche – daran müssen wir arbeiten. Indem wir uns nicht auf uns selbst und auf die Kerngemeinde der Altvertrauten zurückziehen, sondern weiterhin mitten in die Wohn- und Arbeitswelt der Menschen hineingehen. Sozialdiakonische Angebote spielen dabei eine große Rolle, aber natürlich auch das Vermögen, von Gott zu sprechen – wissend, dass er selber es ist, der die Kirche baut. Weiterlesen