Leben heißt wandern

Leben heißt wandern: Das ist mir nach dem Tod meines Mannes ganz deutlich geworden. Bis dahin waren wir gemeinsam unterwegs, in vielen wechselnden Lebenssituationen, auf einmal stand ich alleine an einer großen Kreuzung. Irgendwie stand die Welt still. Es ging nicht mehr weiter. Ich glaube, das kennen viele Menschen in ähnlichen Situationen. Stehenbleiben konnte ich mir nicht leisten. Ich hatte drei Kinder, und zu der Trauer kam die Notwendigkeit, Geld zu verdienen. Weiterlesen

Bewahre dir dein Vertrauen!

Ich wandere gern. Spaziergänge durch die Siedlung mag ich überhaupt nicht, aber ich bin immer für längere Wanderungen in schöner Umgebung mit einem lohnenden Ziel zu haben. Wandern ist spannend! Die Wege sind selten gepflastert, sie sind steinig, löcherig, uneben, matschig, zugewachsen und manchmal kaum auszumachen. Es geht bergauf und bergab, über umgefallene Baumstämme, durch Bäche und hohes Gras, und es kommt vor, dass sie gar nicht mehr begehbar sind. Dann muss nach anderen Wegen gesucht werden. Aber mittendrin aufgeben? Niemals! Weiterlesen

Eine Frage der Perspektive

Sommerferienzeit – Reisezeit! Mancher Thailand-Resident, manche Thailand-Residentin verbringt im Sommer einige Wochen oder sogar einige Monate in Europa. Und für manche der „Expat(riate)s“ und ihre Familien bedeutet der Sommer auch das Ende des Arbeitsverhältnisses in Thailand: Einmal mehr Abschiednehmen, Umzug zurück in das Heimatland oder in einen weiteren ausländischen Einsatzort. Und in diese ganzen Aufbruchs- und Umzugsbilder mischen sich in diesem Jahr Berichte und Bilder von Menschen in überfüllten Flüchtlingsbooten im Mittelmeer oder in der Andamanen-See. Auch sie sind aufgebrochen, aber unter ganz anderen Umständen. Aus Lebensverhältnissen, die für sie aus verschiedenen Gründen unerträglich wurden. Und mit großen Risiken – nicht wenige bezahlen diesen Aufbruch mit ihrem Leben. Weiterlesen

Pilgerwege: Heilsame Gegenerfahrungen zur Hektik des Alltags

Wir alle streben nach Glück. Doch stehen wir uns dabei nicht manchmal selbst im Weg? Immer mehr in immer kürzerer Zeit: Für viele Menschen ist die Hektik das normale Alltagstempo. Sich gehetzt zu fühlen gehört zum Lebensgefühl und durchzieht alle Lebensbereiche, ob am Arbeitszeit oder in der Freizeit. Hektik reicht bis in unsere Esskultur hinein. Ständig fühlen wir uns unter Zeitdruck. Für Ruhe bleibt weniger Zeit, für das bewusste Wahrnehmen, was in uns und um uns herum vorgeht. Weiterlesen

Wegzehrung für Lebenshungrige

Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das der HERR euch zu essen gegeben hat. (2. Mose 16,15)

Irgendwann ist es genug. Da gibt es Ereignisse, Erfahrungen, Erkenntnisse, Schicksalsschläge – wie wir es nennen, und nichts ist mehr so, wie es war. Veränderungen sind notwendig oder gar ein Aufbruch. Der Aufbruch aus den Umständen, die mich gefangen halten, die mir die Luft zum Atmen nehmen, mir das Leben schwer machen, und: der Aufbruch aus mir selbst. Die Erkenntnis: du musst ein anderer werden, so geht es nicht mehr weiter. Es sieht aus wie Flucht, aber es ist Veränderung, Aufbruch, ein Aufbruch „ins gelobte Land“. Endlich wieder atmen können. Endlich wieder ich selbst sein. Weiterlesen

Gottes Segen stärkt und ermutigt, heilt und tut gut

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. (1. Mose 32,27)

Schon immer haben Menschen um den Segen Gottes gebeten, bevor sie sich auf einen neuen Weg im Leben gemacht haben. So ist das ja auch bis heute geblieben in unseren Gemeinden. Wir feiern besondere Gottesdienste, in denen wir die Menschen segnen, vor denen ein neuer, noch unbekannter Lebensabschnitt liegt. Weiterlesen

Wer ist schon mühselig und beladen!

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)

Wer ist schon mühselig und beladen? Als derartig geplagt wird sich kaum jemand freiwillig zu erkennen geben. Höchstens beim Abendmahl folgt man diesen Worten ohne großes Zögern. Da kann man sich unauffällig in dem Zug der Vielen nach vorne bewegen.Eine gute Haltung nach außen zu zeigen, das gelingt hier in nahezu jeder seelischen Verfassung. Denn das Ganze ist meist von einer zurückhaltenden Ernsthaftigkeit geprägt. Wirklich mühselig und beladen zu sein ist wie ein Stigma in unserer Zeit. Die Koketterie mit der Mühsal eines übervollen Terminkalenders und mit den Plagen endloser Aufgabenlisten ist oft nur die notwendige Fassade einer starken und erfolgreichen Persönlichkeit. Weiterlesen

Gottes Geist leitet Menschen – aber wie?

Der Geist, den ihr empfangen habt, ist ein Feuer. Lasst es brennen! (Römer 12,11)

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Heiliger Geist, das ist Gott selbst, Gott, der uns nahe kommt, uns anweht, trifft, beflügelt, tröstet, aufrichtet. Wo wir etwas von Gott erfahren, wo wir Gott hören oder spüren, da sprechen wir von seinem Geist, von seiner Nähe. Wo etwas wie eine Wandlung in uns geschieht, etwas wie eine Befreiung, sagen wir: Das hat Gott gewirkt! Gott hat mir den Weg gezeigt, hat mich geleitet. So verspricht Jesus es im Johannes-Evangelium: Gottes Geist „wird euch in alle Wahrheit leiten“ (16,13). Weiterlesen

Gott macht uns stark für das, was vor uns liegt

Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. (Philipper 4,13)

Nicht kleckern, sondern klotzen: „Ich vermag alles!“
Nicht nur einiges oder etwas, sondern alles. Der Mensch, der diesen Satz formuliert hat, wird jemand sein, dem vieles gelingt und der vor wenig zurückschreckt. Ein Mensch mit vielen Freiheiten und großen Ideen.
Der Schein trügt: Der Apostel Paulus war zwar ein Mensch, der viele Ideen hatte und dem vieles gelang. Diesen Satz schrieb er allerdings, als er gerade im Gefängnis einsitzen musste. Ganz ohne Freiheiten, mit ungewisser Zukunft. Weiterlesen

Ohne Erinnerung keine Zukunft

Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. (Offenbarung 21,1-5a)

Siebzig Jahre Kriegsende in Deutschland, in Europa – der 8. Mai 1945 ist der Tag der Befreiung. Aus dieser Befreiung leben wir. So tun wir gut daran, uns zu erinnern. Nicht auszudenken, wie Europa, wie die Welt heute aussähe, wenn Deutschland den Krieg gewonnen und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft den Sieg davongetragen hätte. Das wir heute so selbstverständlich in Freiheit leben, ist ganz und gar keine Selbstverständlichkeit. Weiterlesen