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Bedecke mich mit Sonnenschein

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petrus 5,7)

Die Sängerin P!nk hat mit ihrer zehnjährigen Tochter Willow ein wunderschönes Lied aufgenommen: „Cover me in sunshine“. „Bedecke mich mit Sonnenschein, überschütte mich mit guten Zeiten. Sag mir, dass die Welt sich dreht, seit Anbeginn der Zeit, und alles wird in Ordnung sein. Bedecke mich mit Sonnenschein.“

Ich glaube, wir haben alle Sehnsucht nach diesem „nach-Corona“. Nach dem warmen Gefühl: es ist vorbei. Wir sind durch. Jetzt kommen die guten Zeiten. Alles wird wieder gut.

Vielleicht haben Sie im Sommer ein kleines Stückchen davon bekommen. Noch ohne Delta-Variante und mit niedrigen Inzidenzen konnten wir den Sommer genießen. Aber wie wird der Herbst, wie der Winter? Wir wissen nicht, wie es mit Corona weitergeht. Genauso wenig, wie wir wissen, wie sich unser ganz persönliches Leben entwickelt.

Ich bin immer wieder erstaunt über die Panik, mit der viele Menschen auf Corona und neue Wellen der Pandemie reagieren. Für mich zeigt das vor allem, dass wir viel zu selten darüber nachdenken, dass wir alle sterblich sind. Es ist kein schönes Thema. Wir haben das Thema Sterben ausgelagert in Krankenhäuser, Hospize, Altenheime. Doch wenn es uns dann betrifft, durch den Tod geliebter Menschen oder eine unmittelbare Bedrohung wie etwa durch eine Krankheit, dann schiebt es sich in unser Bewusstsein.

Weder Abstand noch Masken noch Impfung können uns einen hundertprozentigen Schutz geben. Und zwar nicht nur bei Corona, sondern insgesamt.

In der Bibel spricht Jesus an einer Stelle davon, dass wir nicht mal die Macht haben, eines unserer Kopfhaare weiß oder schwarz zu machen (Matthäus 5,36). Und er meint damit nicht, eine Haarfärbung zu kaufen. Sie wissen schon. Wir haben unser Leben nicht in der Hand. Das ändert sich nicht durch noch so viele Sicherheitsmaßnahmen.

Was die Bibel immer wieder empfiehlt ist nun aber nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Ganz im Gegenteil: So geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut (Prediger 9,7). Wir dürfen und sollen das Gute genießen, was uns geschenkt wird. Diese Tage voll Sonnenschein und Hoffnung. In diesen Zeiten müssen wir uns nicht grämen. Was danach kommt, steht auf einem anderen Blatt. Denn es bleibt, wir haben keine Garantie auf ein gemütliches, sorgenfreies Leben. Und doch gibt es Momente, die so sind. Sorgenfrei und voller Glück. Sie sind Geschenke.

Doch die wichtigste Zusage Gottes ist eigentlich die, dass wir niemals ohne Gott sein müssen. Wir brauchen also weder in Panik noch in trotzigen Leichtsinn ausbrechen angesichts der Situation, wie auch immer sie ist. Das Leben passiert. Es ist manchmal gut und manchmal schlecht. Vielleicht wird es ein „nach-Corona“ geben, vielleicht nicht.

Sicher ist aber: Gott wird da sein. Immer. Wir brauchen uns nicht sorgen, weil er für uns sorgt (1. Petrus 5,7). Wir sind in seiner Hand. Und wir dürfen Gott täglich bitten, uns mit Sonnenschein zu wärmen und mit Gutem zu überschütten. Und wenn es eben manchmal nicht so ist, sondern eher kalt und oll, dann dürfen wir trotzdem wissen: wir sind nicht allein. Sicher ist uns Gottes Liebe und Nähe.

Cover me in sunshine – darum dürfen wir Gott bitten. Und ich wünsche Ihnen, dass Gott Ihnen immer wieder solche Momente gibt, in denen Sie spüren: jetzt darf ich aufatmen und einfach genießen.

Tabea Meyer