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Auf dem Friedhof

An den Gedenktagen im November führen uns unsere Wege öfter auf den Friedhof.

Gehe ich an den Gräbern vorbei, sehe ich nicht nur die herbstlichen Blumen, sondern noch viele andere Dinge. Muscheln und Steine, mitgebracht aus dem letzten Urlaub, eine einzelne rote Rose oder das selbst gemalte Bild, als letzten Gruß an die Oma.

Und ich sehe die ältere Frau, die jeden Tag das Grab ihres Mannes besucht. Sie hebt ein paar Blätter auf, ordnet die Blumen in der Vase und hält einen Moment inne, im stillen Gebet. Wenn sie sich dann wieder auf den Heimweg macht, lächelt sie ein wenig und sieht glücklich aus.

Der Friedhof wird so zum Ort der Erinnerung an ein gemeinsames Leben. Aber auch ein Ort, der Mut und Kraft gibt, den Weg in ein neues, eigenes Leben zu gehen.

Renate Maiwald