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Was ich von einer Kastanie gelernt habe

In den letzten Tagen hat sich der Sommer noch einmal von seiner schönsten Seite gezeigt. Und doch gibt es sie schon, die ersten Vorboten des Herbstes. Braun und glänzend liegen sie auf den Straßen der Margarethenhöhe – die Kastanien. Eine ganz besonders schöne Kastanie habe ich in die Hand genommen. Sie fühlte sich glatt, ein wenig feucht und sehr angenehm an.

Obwohl ich in meinen Gedanken mit der Planung des nächsten Tages beschäftigt war, hat diese kurze aber achtsame und bewusste Wahrnehmung der Kastanie meine Gedankenflut unterbrochen. Nicht die Vorhaben, die ja in der Zukunft liegen, zählten. Die Sicht wurde vielmehr frei für die Gegenwart, das Leben im Hier und Jetzt. Nur im gegenwärtigen Augenblick leben wir und haben die Möglichkeit wirklich zu sehen, zu fühlen und zu handeln. Unser Leben besteht aus unzähligen solcher Augenblicke. Wir sollten ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken. So können wir uns die sinnstiftende Fülle eines Lebens im Hier und Jetzt erschließen und bewahren.

Renate Maiwald