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Konfirmation mit zwanzig oder: Meine Geschichte mit Gott

Am 24. Juli habe ich meine Konfirmation gefeiert, etwas verspätet, sechs Jahre um genau zu sein. Ich bin nun zwanzig und keine vierzehn mehr. In meinem Jahrgang 2010 bin ich nicht mitgegangen und zwar aus Überzeugung, obwohl ich die eineinhalb Jahre Konfirmationsunterricht mitgemacht hatte.

Damals wollte ich mich nicht konfirmieren lassen und das Versprechen der Bestätigung, im christlichen Glauben zu leben, nicht geben. Ich glaubte nicht an Gott, meine Bibel stand neben den Märchenbüchern der Gebrüder Grimm. Ein altes Buch voll mit Geschichten, um die Menschen zu leiten.

Das war meine Ansicht mit 14 Jahren. Und dann tat ich etwas, dass einige Mitmenschen bis heute nicht verstanden haben: Ich trat nach meiner Nicht-Konfirmation dem Konfi-Team bei.

Warum? Ich glaubte zwar nicht, aber es interessierte mich. Immer wieder beschäftigte ich mich mit Gott und der Welt und wo ich mich darin finden kann. Ich bin dabei geblieben, habe mich über die Jahre hinweg mit meinem Nichtglauben und dem Zweifel, der mich plagt, beschäftigt, nur um festzustellen, dass ich eigentlich doch glaube. Vielleicht sogar mehr als manch andere vermuten.

Im Scherz habe ich mich immer als „gläubigen Atheisten“ bezeichnet. Vielleicht konnte ich vor sechs Jahren meinem Glauben nicht genügend Platz im Herzen und in der Seele einräumen, er musste sich mir gegenüber noch beweisen.

Und das hat er. Ich habe nie die Lust und das Interesse daran verloren, über Gott nachzudenken und auch darüber zu streiten, nur damit ich verstehen konnte, wie wichtig mir mein Glauben geworden ist. Auch wenn ich immer noch an manchen Tagen zweifle, so bin ich nun doch zur Überzeugung gekommen, dieses Versprechen des christlichen Glaubens mir und Gott geben zu können.

Pia Marter

2 Gedanken zu „Konfirmation mit zwanzig oder: Meine Geschichte mit Gott

  1. Ja, mir gefällt dieser Beitrag auch sehr gut. Zwar bin ich aus dem Konfi-Alter schon sehr lange heraus, aber mich beschäftigt Gott und Glauben auch seit einigen Jahren, mal intensiver, mal zurückhaltender. Allerdings bin ich noch nicht einmal getauft und dieser Schritt ist zu gehen. Und wo ist „meine“ Gemeinde? Es geht ja auch um Zugehörigkeit, um das Sichwiederfinden.

  2. Liebe Frau Marter!
    Ein wunderbarer Beitrag! Ganz herzlichen Dank!
    Falls Sie Zeit. Lust und Interesse haben würde ich Sie gerne einmal in unsere Konfi-Team / unseren KU einladen, damit Sie ausführlich über Ihre Erfahrungen reden . Bitte melden Sie sich gegebenenfalls dann bei mir !

    Weiterhin alles Gute ! Anke Augustin, ev KG DFG

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